Von Ralf Keuper

Es passt nicht so ganz zum vor­herr­schen­den Nar­ra­tiv der Fin­tech-Sze­ne. Den­noch: Als Arbeit­ge­ber bie­ten Fin­tech-Start­ups nicht immer ein arbeit­neh­mer­freund­li­ches Umfeld. Das bekom­men die Mit­ar­bei­ter beson­ders dann zu spü­ren, wenn die Geschäfts­ent­wick­lung mit den Pla­nun­gen nicht über­ein­stimmt, wie aktu­ell als Fol­ge der Corona-Pandemie.

Für nega­ti­ve Schlag­zei­len sorgt das Vor­zei­ge-Fin­tech-Start­up Revo­lut. Dort erhiel­ten 62 Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter von der Geschäfts­lei­tung einen Brief[1]Revo­lut staff cla­im they’ve been told to quit their jobs or be fired, in dem sie vor die Wahl gestellt wur­den, ent­we­der wegen schlech­ter Leis­tun­gen (Under­per­for­mance) die Kün­di­gung zu erhal­ten oder aber selbst zu kün­di­gen[2]Lea­k­ed mes­sa­ges from Revolut’s CEO Niko­lay Sto­ron­sky address the job cut accu­sa­ti­ons.

Zu ähn­li­chen Vor­gän­gen soll es auch bei N26 gekom­men sein. Jeden­falls ist die Mit­ar­bei­ter­zu­frie­den­heit bei N26 laut Kun­unu durch­aus noch ver­bes­se­rungs­fä­hig. Auf Kun­unu wird u.a. davon berich­tet, dass alle Stu­den­ten ohne Anga­be von Grün­den ent­las­sen wurden.

Über­haupt ist die Anzahl an Ent­las­sun­gen bei den Fin­tech-Start­ups über­pro­por­tio­nal hoch[3]Mas­si­ver Stel­len­ab­bau bei Fin­tech-Start­ups.

Paul Arm­strong hat die jüngs­ten Ereig­nis­se bei Revo­lut dazu ver­an­lasst, sein Kon­to bei Revo­lut zu kün­di­gen. Er emp­fiehlt, es ihm gleich zu tun[4]Why I Just Dele­ted My Revo­lut Account And You Should Too.

In der Ver­gan­gen­heit war Revo­lut u.a. wegen eines hohen Ver­schlei­ßes an Füh­rungs­per­so­nal auf­ge­fal­len[5]Hoher Ver­schleiß an (Führungs-)Personal bei Revo­lut

Das alles hat schon was von Man­ches­ter-Kapi­ta­lis­mus bzw. Sozialdarwinismus.