Von Ralf Keuper
Der Chef der Deutschen Bank, John Cryan, geht davon aus, dass in seinem Haus in den nächsten Jahren zahlreiche Jobs durch Automatisierung ersetzt werden, wie u.a. in Deutsche Bank CEO: A ‘big number’ of our staff will be replaced by technology zu erfahren ist.
In our banks we have people behaving like robots doing mechanical things, tomorrow we’re going to have robots behaving like people ..
We have to find new ways of employing people and maybe people need to find new ways of spending their time… The truthful answer is we won’t need as many people.
Dass in dieser Form so deutlich auszusprechen, ist neu. Zwar erscheinen immer wieder Meldungen, die über Filialschließungen im großen Stil berichten; in so drastischen Worten hat das in der Vergangenheit eigentlich nur Ulrich Cartellieri ausgedrückt, wenngleich unter anderen Vorzeichen.
Die Digitalisierung wird m.E. in der Summe, d.h. auf die Gesamtwirtschaft übertragen, nicht zu einem drastischen Abbau von Arbeitsplätzen führen; eher noch wird der Bedarf steigen. Allerdings wird die Bankenbranche von der Automatisierung mit einigen Jahrzehnten Verspätung mit voller Wucht erfasst – ähnlich wie zuvor die Stahlindustire und demnächst die Automobilindustrie. Hinzu kommt noch eine tiefgreifende Veränderung der Branchenstruktur, die es neuen Mitbewerbern relativ leicht macht, in das Bankgeschäft vorzustossen; ganz abgesehen von den Entwicklungen im Bereich Blockchain/Kryptowährungen und dem veränderten Mediennutzungsverhalten der Kunden. Es sind schlicht zu viele Faktoren, die sich gleichzeitig ändern.
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Stellenabbau im Bankgewerbe beschleunigt sich weiter