Wenn der Bun­des­kanz­ler sich genö­tigt sieht, dar­auf hin­zu­wei­sen, dass die Deut­sche Bank sehr pro­fi­ta­bel sei und daher kein Grund zur Sor­ge bestehe, dann ist die Lage ernst. Zwar hat die Deut­sche Bank in den letz­ten Jah­ren eini­ge Alt­las­ten abge­wor­fen – von einer kom­plet­ten Gesun­dung kann indes kei­ne Rede sein–  , wenn­gleich – wor­auf eini­ge Kom­men­ta­to­ren hin­wei­sen – sich die Deut­sche Bank in einer deut­lich bes­se­ren Ver­fas­sung befin­det, als die Cre­dit Suis­se[1]After Cre­dit Suisse’s demi­se, atten­ti­on turns to Deut­sche Bank[2]Wenn dann noch sog. “Ana­lys­ten” und Jim Cra­mer von sich geben, die Deut­sche Bank sei sicher, dann trägt das noch zusätz­lich zur Ver­un­si­che­rung bei[3]Deut­sche Bank’s col­lap­se would be a thre­at to the who­le euro­zo­ne. Die Deut­sche Bank hat sich nie wirk­lich von der Finanz­kri­se und deren Begleit­um­stän­de erholt[4]Vgl. dazu: “Bad Bank – Auf­stieg und Fall der Deut­schen Bank” – Inter­view mit dem Autor und Doku­men­tar­fil­mer Dirk Laabs – sie ist ein Dauersanierungsfall.

Die Schwä­chen der Deut­schen Bank sind laut WSJ nicht zu über­se­hen: “Ein Ver­hält­nis von Kos­ten zu Erträ­gen von 75% im Jahr 2022 ist zwar bes­ser als die 85% im Jahr 2021, liegt aber über dem euro­päi­schen Durch­schnitt: Im drit­ten Quar­tal des ver­gan­ge­nen Jah­res wie­sen die von der Euro­päi­schen Zen­tral­bank erfass­ten gro­ßen Kre­dit­in­sti­tu­te ein Ver­hält­nis von etwa 61 % auf. Das “Kern­ge­schäft” der Deut­schen Bank sieht bes­ser aus, aber die Gesamt­zah­len wer­den durch die “Capi­tal Release Unit” belas­tet – die Bad Bank, die 2019 gegrün­det wur­de, um unge­woll­te Ver­mö­gens­wer­te abzu­bau­en. Auch der Ver­schul­dungs­grad, gemes­sen an der Bilanz­sum­me im Ver­hält­nis zum Eigen­ka­pi­tal, ist immer noch hoch”[5]Deut­sche Bank and the Ghost of Cri­sis Past. Das dürf­te ein Grund für die hohen Kos­ten (Risi­ko­prä­mi­en) für Kre­dit­aus­fall­ver­si­che­run­gen der Deut­schen Bank und für den fal­len­den Akti…