Die nicht unbedingt für übertriebene Strenge bekannte BaFin ist kurz davor, die Geduld mit der Deutschen Bank zu verlieren. Es stehe zu befürchten, dass die Deutsche Bank die gravierenden Schwachstellen im Kampf gegen Geldwäsche und Terrorfinanzierung nicht plangemäß in den Griff bekomme, weshalb die Behörde mit Zwangsgeldern droht, falls die Bank die regulatorischen Vorgaben nicht fristgerecht umsetzt[1]Deutsche Bank: Bafin droht Geldinstitut mit Zwangsgeldern wegen Geldwäsche.
Bereits seit einigen Jahren schaut ein Sonderbeauftragter der BaFin der Deutschen Bank auf die Finger. Im Jahr 2021 wurde das Mandat des Sonderbeauftragten verlängert und erweitert[2]Deutsche Bank kassiert neuen Rüffel von der Bafin[3]Mehr Arbeit für Deutsche-Bank-Sonderaufpasser, da die BaFin unzufrieden mit den Fortschritten war – und noch ist.
In den USA muss sich die Deutsche Bank derweil auf eine Sammelklage einiger Aktionäre einstellen. Der Vorwurf lautet, dass “die Bank reiche Kunden wie den verstorbenen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein und russische Oligarchen unzureichend kontrolliert habe und der Aktienkurs später deswegen gefallen sei”[4]US-Gericht macht Weg frei für Geldwäsche-Klagen gegen Deutsche Bank.
Vor einigen Wochen verglich die Finanzaufseherin Birgit Rodolphe mit Blick auf einige Neobanken wie N26 und Solaris die Geldwäschebekämpfung mit der Kindererziehung. Obschon bezweifelt werden darf, ob dieser Vergleich so glücklich gewählt ist, lässt die Aussage mit Blick auf die Deutsche Bank mittlerweile die Vermutung zu, es mit einem schwererziehbaren Kind zu tun zu haben.
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