Von Ralf Keuper
Das Derivate-Exposure der Deutschen Bank steht seit Wochen im Mittelpunkt der Finanzberichterstattung, wie in Understanding Deutsche Bank’s $47 Trillion Derivatives Book und Is Deutsche Bank Kaputt?.
Unklar ist, wie groß das Risiko aus dem Derivate-Exposure wirklich ist. Die Bank of England jedenfalls hat die britischen Banken aufgerufen, ihre Engagements mit der Deutschen Bank offenzulegen, wie u.a. Reuters in “FT” – BoE fordert von Banken Details zu Engagement bei Dt. Bank schreibt. Für die US-amerikanischen Banken fordert Mayra Rodriguez Valladares in Measure U.S. Banks’ Credit Exposure to Deutsche Now ein ähnliches Vorgehen.
Über das Problem der Bewertung der Derivate schrieb Harald Klimenta einige Jahre vor Ausbruch der Finanzkrise:
Wieviel Prozent der derivativen Finanzinstrumente reine Wetten sind und nicht mehr der Verminderung von realen Risiken dienen, lässt sich letztendlich nicht sagen. Doch das Wachstum dieser Märkte ist durch realwirtschaftliche Entwicklungen kaum zu rechtfertigen, ebensowenig wie die explodierenden Umsätze auf den Devisenmärkten. … Häufig wird argumentiert, die Risiken von Derivaten höben sich gegenseitig auf und nur 2–3 % der Bestände seien risikobehaftet. Dies mag zum Teil stimmen, doch 3% von 108.000 Mrd. US-Dollar sind 324 Mrd. US-Dollar. (in: Was Börsen-Gurus verschweigen).
Weitere Informationen:
Das intransparente Derivate-Geschäft der Deutschen Bank