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Von Ralf Keuper

Das Insti­tut für die reli­giö­sen Wer­ke, auch Vatik­an­bank genannt, geriet in der Ver­gan­gen­heit wegen dubio­ser Geschäfts­prak­ti­ken häu­fi­ger in die Schlag­zei­len. Die Bank des Hei­li­gen Stuhls in Rom wur­de u.a. “der man­geln­den Trans­pa­renz sei­ner Bilan­zen sowie zahl­rei­cher anony­mer Num­mern­kon­ten, die in Ver­bin­dung mit Geld­wä­sche für die Mafia und Steu­er­hin­ter­zie­hung gebracht wur­den” bezich­tigt. Zudem war die Vatik­an­bank als Off­shore Para­dies mit­ten in Euro­pa in bestimm­ten Anle­ger­krei­sen aus­ge­spro­chen beliebt. Auf den Pfad der Tugend kehr­te die Bank erst unter Papst Fran­zis­kus zurück, der mit har­ter Hand durch­griff. Die Auf­räum­ar­bei­ten ein­ge­lei­tet hat­te der Vor­gän­ger von Papst Fran­zis­kus, Papst Bene­dikt XVI., im Jahr 2010. 

Erst vor weni­gen Wochen wur­den der frü­he­re Chef der Vatik­an­bank und sein Rechts­be­ra­ter wegen Geld­wä­sche und Unter­schla­gung zu jeweils acht Jah­ren und elf Mona­ten ver­ur­teilt[1]Frü­he­rer Vatik­an­bank-Chef wegen Geld­wä­sche ver­ur­teilt. Im Jahr 2019 ver­ord­ne­te Papst Fran­zis­kus der Vatik­an­bank ein neu­es Sta­tut. Die­ses sieht u.a. vor, dass die  Ange­stell­ten der Vatik­an­bank kei­ne Neben­tä­tig­kei­ten aus­üben dür­fen.  Fer­ner muss das Manage­ment der Bank dem Auf­sichts­rat und dem lei­ten­den Prä­la­ten jeden Monat schrift­lich über die wirt­schaft­li­che Lage Bericht erstatten.

Die Bank, die im Jahr 1942 von Papst Pius XII. gegrün­det wur­de, dien­te zunächst dem Zweck, die Finan­zen des Vati­kans vor dem Zugriff der Faschis­ten zu schüt­zen. Das hat­te zur Fol­ge, dass die Geschäfts­tä­tig­keit der Bank von außen nur sehr schwer zu durch­schau­en war. Seit­dem umschiff­te die Bank…