Auch nach der Übernahme der First Republic Bank durch J.P. Morgan Chase bleibt die Lage bei den US-Regionalbanken angespannt, so Christian Glaser in Warum eine Regionalbank nach der anderen kollabiert.
Das größte Problem stellen die sogenannten unrealisierten Verluste dar, die durch die Zinswende entstanden sind und sich nach Expertenschätzungen zwischen 600 Milliarden und 1,8 Billionen US-Dollar belaufen. Hinzu kommen noch zahlreiche Gewerbeimmobilienportfolios, deren Profitabilität aufgrund der steigenden Zinsen sinkt.
Nicht von ungefähr haben die Shortseller die Regionalbanken ins Visier genommen. Gemessen an den Short-Quoten sind, nachdem die First Republic vom Radar verschwunden ist, die Pacwest, die Bank of Hawai und die Bank OZK besonders gefährdet[1]Vgl. dazu: Western Alliance und weitere Regionalbanken wanken ebenfalls.
Viele Banken hätten in Zeiten der Niedrigzinspolitik einseitig ihre Erträge optimiert, ohne gleichzeitig darauf zu achten, laufzeitkongruent gegenfinanziert zu sein bzw. Zinssicherungen abzuschließen. Wegen der schnellen Erhöhungen der Leitzinsen würden viele Engagements unprofitabel bzw. die Marktwerte von Anleihen befänden sich im Sinkflug, so Glaser.
Für die europäischen Banken bestünde derzeit keine hohe (Ansteckungs-)gefahr, so Glaser. Hier haben die schärfere Bankregulierung für höhere Kapitalpuffer gesorgt[2]Das könnte sich als Trugschluss erweisen. Gerhard Schlick von Finanzwende sieht in einem Interview durchaus Parallelen zwischen der SVB und den Sparkassen: “Wir haben zahlreiche kleinere Banken, … Continue reading.
References
↑1 | Vgl. dazu: Western Alliance und weitere Regionalbanken wanken ebenfalls |
---|---|
↑2 | Das könnte sich als Trugschluss erweisen. Gerhard Schlick von Finanzwende sieht in einem Interview durchaus Parallelen zwischen der SVB und den Sparkassen: “Wir haben zahlreiche kleinere Banken, auch einige Sparkassen, die – ähnlich wie die SVB – Einlagen bekommen, nicht viele Kredite vergeben und das Geld am Finanzmarkt angelegt haben”. Die Präsidentin des Westfälisch-Lippischen Sparkassen- und Giroverbandes (WLSGV), Liane Buchholz, warnte zuletzt vor hohen Abschreibungen auf Eigenanlagen. “Bei jedem zweiten ihrer Institute stehe die Risikoampel derzeit auf Gelb oder auf Rot” in: Sparkassen, Genobanken, SVB und die Wertpapierabschreibungen |