Von Ralf Keuper

Vie­le Wirt­schafts­jour­na­lis­ten füh­ren seit gut zwei Jah­ren ver­stärkt Kla­ge dar­über, dass die US-Ban­ken den euro­päi­schen Geld­häu­sern beim Pro­fit ent­ei­len. Der Vor­sprung der Ban­ken aus Über­see sei fast schon unein­hol­bar. Beispiele:

Dabei beru­fen sich die Jour­na­lis­ten häu­fig auf Stu­di­en der Wirt­schafts­prü­fungs­ge­sell­schaft Ernst & Young. Die Kern­aus­sa­gen wer­den ledig­lich wie­der­ge­ben – kri­ti­sches Hin­ter­fra­gen, wor­aus die Gewin­ne der US-Ban­ken resul­tie­ren könn­ten, ist dage­gen Fehl­an­zei­ge. Die­ses Mus­ter trat in der Ver­gan­gen­heit häu­fi­ger auf und erreich­te vor der Finanz­kri­se 2007/​ 2008 einen neu­en Höhepunkt.

In den 1980er Jah­ren mahn­ten Wirt­schafts­re­dak­teu­re die deut­schen Ban­ken, die Chan­cen, die das Invest­ment­ban­king mit sich brin­gen wür­de, zu nut­zen und das Spiel­feld nicht allein den US-Ban­ken zu über­las­sen, die dabei sei­en, sich einen unein­hol­ba­ren Vor­sprung zu ver­schaf­fen. Mit tie­fem Bedau­ern nahm Win­fried Wil­helm im mana­ger maga­zin im Jahr 1988 die feh­len­de Risi­ko­be­reit­schaft der deut­schen Ban­ken zur Kenntnis:

Doch erst als sich alle ande­ren Ban­ken in Stel­lung gebracht hat­ten, leg­ten die Deut­schen los – zumeis…