Postbank-Kunde zu sein war wohl noch nie vergnügungssteuerpflichtig. Seit einigen Monaten jedoch gehört eine hohe Portion Furstrationstoleranz dazu, um den Status als Postbank-Kunde zu ertragen. Obwohl die Konzernmutter Deutsche Bank feierlich gelobte, die Probleme abzustellen und die BaFin eigens einen Sonderbeauftragten entsandte, haben einige Kunden mittlerweile echte Existenzängste. Sie kommen schlicht nicht an ihr Geld[1]Beschwerdewelle über Ärger mit Nachlass reißt nicht ab – Druck auf Postbank wächst rasant.
Als Grund gibt die Postbank Probleme infolge einer IT-Umstellung. Die Migration der IT-Systeme der Postbank auf diejenigen der Deutschen Bank sei dennoch ein Erfolg gewesen, lässt ein Sprecher der Postbank verlauten. “Allerdings hätten wir die Postbank-Kunden zusätzlich stärker unterstützen müssen: in den Call-Centern und in der Bearbeitung ihrer Anliegen. Dies würden wir heute anders angehen“. Scheinbar nicht, ansonsten würden die Zahl der Kundenreklamationen abnehmen – das Gegenteil ist jedoch der Fall. Dass von einer IT-Umstellung im großen Stil neben der Technik i.d.R. auch die Kundinnen und Kunden betroffen sind, ist (nicht nur) für die Deutsche Bank und die Postbank anscheinend eine neue Erfahrung.
Die Underperformance bei der Postbank führt nach Medienberichten zu deutlichen Boni-Kürzungen im Deutsche Bank Vorstand[2]Zahltag im Postbank-Chaos naht: Chef-Boni bei der Deutschen Bank gekürzt.
Wobei sich seit Jahren die Frage stellt, weshalb der Vorstand der Deutschen Bank überhaupt in den Genuss von Bonuszahlungen kommt.
References