Von Ralf Keuper

Mit der Ent­schei­dung, den Kauf von Game­S­top-Akti­en zeit­wei­se zu unter­bin­den, hat sich Tra­de Repu­blic in der ver­gan­ge­nen Woche den Zorn zahl­rei­cher Kund:innnen zuge­zo­gen[1]Vgl. dazu die aktu­el­len Bewer­tun­gen auf Trust­pi­lot. Wenig Ver­ständ­nis für die Akti­on äußer­te die Deut­sche Schutz­ver­ei­ni­gung für Wert­pa­pier­be­sitz (DSW)[2]Game­s­top-Aus­set­zer: Aktio­närs­ver­ei­ni­gung DSW wirft Ber­li­ner Neo-Bro­ker Tra­de Repu­blic Kom­plett­ver­sa­gen im Game­s­top-Hype vor. Von Wolf­gang Ehrens­ber­ger. Die Füh­rung von Tra­de Repu­blic ver­sucht seit­dem ihre Ent­schei­dung zu ver­mit­teln[3]Tra­de-Repu­blic-CEO: „Es han­delt sich um einen bei­spiel­lo­sen Fall“. Mitt­ler­wei­le räumt man ein, kei­nen son­der­lich guten Job gemacht zu haben[4]„Hier haben wir kei­nen guten Job gemacht“ – Tra­de Repu­blic ent­schul­digt sich bei Anle­gern.

Inzwi­schen inter­es­siert sich auch die BaFin für den Vor­gang; jedoch aus einer etwas ande­ren Motiv­la­ge. Und zwar sehen eini­ge Markt­be­ob­ach­ter einen Inter­es­sen­kon­flikt, den das Geschäfts­mo­dell eini­ger Neo­bro­ker, wie Tra­de Repu­blic, mit sich bringt. Die Neo­bro­ker set­zen, anders als die meis­ten eta­blier­ten Bro­ker, auf den sog. Pay­ment for Order-Flow.

Hier­bei stellt der Neo­bro­ker einem Mar­ket Maker die Trans­ak­ti­ons­da­ten sei­ner Kun­den zur Ver­fü­gung, der dann Käu­fer und Ver­käu­fer ver­mit­telt. Für die Über­las­sung der Trans­ak­ti­ons­da­ten der Kun­den erhält der Neo­bro­ker von der Bank oder dem Hedge­fonds eine Pro­vi­si­on. Das ist auch der Grund dafür, dass die Neo­bro­ker kaum bis gar kei­ne Pro­vi­sio­nen und Gebüh­ren erhe­ben. Gra­tis bedeu­tet jedoch auch hier nicht kostenlos. 

Da der Mar­ket Maker im eige­nen wirt­schaft­li­chen Inter­es­se han­delt, könn­te es durch­aus sein, dass er nicht immer das für den Kun­den bes­te Han­dels­er­geb­nis erzielt. Die EU und die BaFin sehen dar­in daher ein hohes Poten­zi­al für einen In…

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