Von Ralf Keuper

Die aktu­el­le Coro­na-Pan­de­mie hat die Defi­zi­te in der stra­te­gi­schen Aus­rich­tung der Regio­nal­ban­ken zuta­ge geför­dert. Seit lan­gem befin­den sich die Regio­nal­ban­ken in einer Stra­te­gie­fal­le[1]Ban­ken und Spar­kas­sen auf dem Weg in die Stra­te­gie­fal­le?. Mitt­ler­wei­le hat jedoch die Anzahl der stra­te­gi­schen Optio­nen, wie die­ser Fal­le zu ent­ge­hen ist, stark abgenommen.

Zu lan­ge haben die Regio­nal­ban­ken geglaubt, die eigent­li­che Bedro­hung für ihr Geschäfts­mo­dell kom­me von den Fin­tech-Start­ups und Neo­ban­ken. Es waren ver­trau­te Gegen­spie­ler, die das her­kömm­li­che Geschäfts­mo­dell und die Infra­struk­tur der Ban­ken zu kei­nem Zeit­punkt infra­ge gestellt haben[2]Ban­ken vs. Fin­Tech-Start­ups? War­um die Fra­ge an dem eigent­li­chen Pro­blem kom­plett vor­bei geht; sie waren der Ansicht, mit einer hip­pen App und einer exzel­len­ten Nut­zer­er­fah­rung den Ban­ken die Kun­den abspens­tig zu machen und irgend­wann in der Gewinn­zo­ne zu lan­den. Die wah­re Bedro­hung, den Ele­fan­ten im Raum, hat man dabei über­se­hen – und der heißt Big­Tech oder Platt­form­öko­no­mie. Man hat das fal­sche Bezugs­sys­tem ver­wen­det[3]Ver­wen­den wir im Ban­king noch das pas­sen­de Bezugs­sys­tem?, sei­ne Stra­te­gie danach aus­ge­rich­tet und sich dam…