Wir befin­den uns im Jahr 2025. Micha­el Hart­mann spielt mit dem Gedan­ken, sei­nen Ener­gie­ver­sor­ger zu wech­seln, da die Strom­kos­ten für sei­nen vier­köp­fi­gen Haus­halt in den ver­gan­ge­nen Jah­ren über­pro­por­tio­nal gestie­gen sind. Sein Haus steu­ert er bereits mit einer Smart Home – Lösung, über die er den Strom­ver­brauch regu­lie­ren und mes­sen kann. Sei­ne Per­so­nal Data Bank hat ihn bereits vor eini­ger Zeit dar­auf hin­ge­wie­sen, dass sein Strom­ver­brauch im Ver­gleich zu Haus­hal­ten ähn­li­cher Grö­ße und Aus­stat­tung an tech­ni­schen Gerä­ten deut­lich zu hoch ist.

Seit Micha­el sei­ne Daten über die Per­so­nal Data Bank managt, wird ihm nur noch die Wer­bung ange­zeigt, die er zuvor in sei­nem Dash­board als zuläs­sig dekla­riert hat. Er hat die Wahl, zwi­schen ver­schie­de­nen Digi­ta­len Iden­ti­tä­ten zu wäh­len und sei­ne Anony­mi­tät so weit wie mög­lich zu wah­ren. Nur in bestimm­ten Fäl­len legt er sei­ne Iden­ti­tät offen. Eine Ver­ket­tung digi­ta­ler Iden­ti­tä­ten ist nicht mög­lich bzw. deut­lich erschwert. Es sind nur die Ser­vices (Smart Home, Con­nec­ted Car, E‑Health) als Daten­kon­su­men­ten zuge­las­sen, die Micha­el zuvor dazu berech­tigt hat (Intel­li­gen­te Verträge/​Smart Contracts).

Auf sei­nem Per­so­nal Data Ban­king – Dash­board wer­den Micha­el nun die ver­schie­de­nen Gerä­te mit ihrem Ver­brauch, unter­stützt von gra­fi­schen Dar­stel­lun­gen, ange­zeigt. Micha­el beschließt, eine Anfra­ge bei meh­re­ren Ener­gie­ver­sor­gern zu star­ten.  Er defi­niert die Bedin­gun­gen, die sein neu­er Ver­sor­ger erfül­len muss. Mit der Export-Funk­ti­on sei­ner Per­so­nal Data Bank (PDB) wer­den die Daten (Anzahl und Art der Gerä­te, Strom­ver­brauch, His­to­rie) extra­hiert, ver­schlüs­selt und auto­ma­tisch auf einer Platt­form für Strom­kun­den und Ener­gie­ver­sor­ger ein­ge­stellt. Auf der Platt­form ist Micha­el mit sei­ner PDB-ID ange­mel­det, die jedoch kei­ne Rück­schlüs­se auf sei­ne Per­son zulässt. Micha­el hat die Mög­lich­keit ein spe­zi­el­les Pro­fil (Ener­gie­kun­de) zu ver­wen­den, die an sei­ner PDB-ID gekop­pelt ist. Inter­es­sier­te Ener­gie­ver­sor­ger bekom­men die neu­en Anfra­gen mit den nöti­gen Daten und den Kon­di­tio­nen angezeigt.

In einer Auk­ti­on geben die Ener­gie­ver­sor­ger ihre Ange­bo­te ab. Da Micha­el mit sei­ner PDB-ID bei der Platt­form ange­mel­det ist, hat der Ener­gie­ver­sor­ger die Gewiss­heit, dass es sich um eine ech­te Iden­ti­tät han­delt. Zwei Ener­gie­ver­sor­ger A und B gehen auf das Ange­bot ein und fra­gen nach per­so­nen­be­zo­ge­nen Daten (Wohn­ort, Anzahl Fami­li­en­mit­glie­der, bis­he­ri­ger Ver­sor­ger) an. Er beschließt, die gewünsch­ten Daten bei­den Ver­sor­gern für 24 h frei­zu­ge­ben. Da Anbie­ter A die Frist hat ver­strei­chen las­sen, gibt Micha­el Anbie­ter B vor­läu­fig den Zuschlag und schal­tet über sein PDB-Dash­board sei­ne Scoring-Infor­ma­tio­nen­/­Bo­ni­tätsdaten (Zah­lungs­his­to­rie, Kon­to­be­stä­ti­gung) frei. Anbie­ter B nimmt den Auf­trag offi­zi­ell an wor­auf­hin Micha­el sei­ne per­so­nen­be­zo­ge­nen Daten (Name, Kon­to­in­for­ma­tio­nen) freigibt.

Die Per­so­nal Data Bank managt im Hin­ter­grund die Trans­ak­tio­nen und Berech­ti­gun­gen, gibt Warn­hin­wei­se und lei­tet ggf. Gegen­maß­nah­men, wenn der Ver­dacht auf Fraud oder Iden­ti­täts­dieb­stahl besteht. Wei­ter­hin sorgt die Per­so­nal Data Bank für die Ein­hal­tung des Bankgeheimnisses.

Für den Fall, dass Micha­el sei­nen Pri­va­te Key ver­liert, lei­tet die Per­so­nal Data Bank ein ent­spre­chen­des (Social)Recovery-Verfahren ein.

Für Micha­el ist das Web das Betriebs­sys­tem (Inter­net of Me). Wel­che Appli­ka­tio­nen, Gerä­te, Her­stel­ler oder Dienst­leis­ter sich dahin­ter ver­ber­gen, ist zweitrangig.

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