Von Ralf Keuper

Ges­tern fand im Tech­quar­tier Frank­furt die Digi­tal Finan­ce FFM  – Bey­ond Ban­king statt. Dabei ging es um Digi­ta­le Iden­ti­tä­ten, Authen­ti­fi­zie­rung und Ver­trau­ens­diens­te – The­men, die in letz­ter Zeit ver­stärkt in der öffent­li­chen Bericht­erstat­tung auf­tau­chen – genannt sei­en die Daten­schutz­grund­ver­ord­nung (DSGVO), die Log­in-Alli­an­zen wie Ver­i­mi oder net­ID wie über­haupt die aktu­el­le Dis­kus­si­on um den “Daten­skan­dal” bei face­book. Inso­fern kann man den Orga­ni­sa­to­ren um Fin­tech­cu­be und PwC ein glück­li­ches Händ­chen bei der The­men­wahl bescheinigen.

Höhe­punkt des vor­mit­tags war sicher­lich der FinS­lam, bei dem sich die Iden­ti­ty-Start­ups Autha­da, BANKS­a­pi, Beha­vio­Sec, Block­chain Helix, Idento.one und Joe­nes­ty präsentierten.

Von links nach rechts: Behahi­o­Sec, BANKS­a­pi, Block­chain-Helix, Idento.one, Autha­da und Joe­nes­ty. Mode­ra­tor Dr. Fal­ko Brink­mann. Bild: fintechcube

Die Teil­neh­mer konn­ten online über die Gewin­ner abstim­men. Die meis­ten Stim­men konn­te Autha­da auf sich vereinigen.

Am Nach­mit­tag ging es dann im Expe­ri­ence Lab im nur weni­ge Meter ent­fern­ten PwC – Tower mit wei­te­ren Vor­trä­gen und der Design Chall­enge weiter.

Bei der Design Chall­enge wur­den die Teil­neh­mer auf drei Grup­pen ver­teilt, die einen bestimm­ten Anwen­dungs­fall für Digi­ta­le Iden­ti­tä­ten aus Nut­zer- und Unter­neh­mens­sicht erar­bei­te­ten. Bei einer der Grup­pen fun­gier­te ich in mei­ner Eigen­schaft als Mit­glied des Idento.one-Teams als Fach­li­cher Leiter/​Berater.  The­ma war die Per­so­nal Data Bank. Wel­che Vor­tei­le könn­ten Nut­zer und Unter­neh­men aus einer Bank zie­hen, die ihre Daten eben­so behan­delt wie Geld und ande­re Vermögenswerte?

Per­so­nal Data Bank_V2

 

Ein Teil der Grup­pe beschäf­tig­te sich mit der Nut­zer­sicht, wäh­rend der ande­re die Per­spek­ti­ve der Unter­neh­men ein­nahm. Wel­che Erwar­tun­gen muss eine Per­so­nal Data Bank erfüllen?

Die Ergeb­nis­se wur­den auf einem White­board fest­be­hal­ten und geclus­tert. Danach konn­te die jeweils ande­re Grup­pe die aus ihrer Sicht drei wich­tigs­ten Clus­ter auswählen.

Für die End­nut­zer waren das:

  • Daten­qua­li­tät /​ Daten­si­cher­heit (Stan­dard­ein­stel­lun­gen, Kor­rek­tur­mög­lich­keit mei­ner Daten)
  • Daten­mo­ne­ta­ri­sie­rung /​ Daten­markt­plät­ze (Wer zahlt bzw. gibt mir was für mei­ne Daten?)
  • Ver­wal­tung /​ Pro­fi­le (Anonym, Bank­kun­de, Ver­si­che­rungs­kun­de, Ener­gie­kun­de, Bürger ..)

Für die Unter­neh­men waren das:

  • Ver­triebs­un­ter­stüt­zung (Per­so­nal Data Bank stellt aus­sa­ge­kräf­ti­ge Daten zur Ver­fü­gung, wel­che die Markt­ein­schät­zung, Seg­men­tie­rung deut­lich erleichtern)
  • Schnitt­stel­len­si­cher­heit (Open­A­PI, siche­re Ver­bin­dung zwi­schen den Datenbanken)
  • Neue Geschäfts­mo­del­le (Pro­dukt­tests in Echt­zeit, Kun­den in die Pro­dukt­ent­wick­lung einbinden)

Dane­ben bestand in den Pau­sen wie auch zum Schluss die Mög­lich­keit, in locke­rer Atmo­sphä­re bei einem Getränk und/​oder beim Essen mit­ein­an­der ins Gespräch zu kom­men und neue Kon­tak­te zu knüp­fen. Dazu noch das wun­der­schö­ne und ange­neh­me Früh­lings­wet­ter sowie die Location.

Aus mei­ner Sicht eine sehr gelun­ge­ne Ver­an­stal­tung, der sicher­lich nicht nur ich  zahl­rei­che neue Kon­tak­te und Anre­gun­gen verdanke.