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Nu Hol­dings hat sich seit sei­nem Bör­sen­gang im Jahr 2021 zu einem der füh­ren­den Fintechs in Latein­ame­ri­ka ent­wi­ckelt. Nu zählt zu dem über­schau­ba­ren Kreis der Fintechs bzw. Neo­ban­ken, die mitt­ler­wei­le pro­fi­ta­bel arbei­ten, d.h. einen Net­to­ge­winn erzielen.

Der Erfolg von Nu Hol­dings lässt sich auf meh­re­re Schlüs­sel­fak­to­ren zurück­füh­ren. Zunächst bedien­te das Unter­neh­men eine Markt­lü­cke in Bra­si­li­en, wo vie­le Men­schen kei­nen Zugang zu tra­di­tio­nel­len Bank­dienst­leis­tun­gen hat­ten. Durch die Bereit­stel­lung kos­ten­lo­ser Kon­ten und Kre­dit­kar­ten konn­te Nu Hol­dings schnell eine gro­ße Kun­den­ba­sis auf­bau­en. Zudem ermög­lich­ten der Ein­satz von Künst­li­cher Intel­li­genz und Auto­ma­ti­sie­rung, die Kos­ten pro Kun­de unter 1 USD zu hal­ten, was eine hohe Ska­lier­bar­keit des Geschäfts­mo­dells zur Fol­ge hatte.

Die Expan­si­on des Ange­bots auf Mexi­ko und Kolum­bi­en trug eben­falls zu wei­te­rem Kun­den­wachs­tum bei. Dar­über hin­aus hat Nu sein Dienst­leis­tungs­an­ge­bot über Basis­kon­ten hin­aus diver­si­fi­ziert, was zu höhe­ren Ein­nah­men pro Kun­de führ­te. Ein effek­ti­ves Risi­ko­ma­nage­ment hat es dem Unter­neh­men ermög­licht, die Kre­dit­ri­si­ken trotz des schnel­len Wachs­tums gut im Griff zu behalten.

Im ver­gan­ge­nen Jahr kam es bei Nu jedoch zu Mas­sen­ent­las­sun­gen[1]Mas­sen­ent­las­sun­gen bei Nubank.

Aktu­el­le Zah­len bele­gen die gute Per­for­mance des Unter­neh­mens: Im zwei­ten Quar­tal 2024 stieg der Umsatz um 65% auf 2,383 Mil­li­ar­den USD, wäh­rend der Brut­to­ge­winn um 88% auf 1,359 Mil­li­ar­den USD wuchs. Die Kun­den­ba­sis erreich­te beein­dru­cken­de 104,5 Mil­lio­nen Kon­ten, was einem Wachs­tum von 25% im Ver­gleich zum Vor­jahr ent­spricht[2]Latein­ame­ri­kas Fin­tech-Vor­rei­ter: Nu Hol­dings auf Wachs­tums­kurs.

Den­noch gibt es auch eini­ge Risi­ken, die Nu Hol­dings beach­ten muss. In Bra­si­li­en hat das Unter­neh­men bereits etwa 50% der erwach­se­nen Bevöl­ke­rung als Kun­den gewon­nen, was wei­te­res Wachs­tum erschwe­ren könn­te. Mit stei­gen­dem Kre­dit­vo­lu­men und der Expan­si­on in neue Märk­te könn­ten zudem die Kre­dit­aus­fall­ri­si­ken zuneh­men. Regu­la­to­ri­sche Her­aus­for­de­run­gen sind eben­falls ein poten­zi­el­les Risi­ko; als dis­rup­ti­ver Akteur im Finanz­sek­tor könn­te Nu mit ver­stärk­ter regu­la­to­ri­scher Kon­trol­le kon­fron­tiert wer­den. Dar­über hin­aus könn­te der Wett­be­werb mit tra­di­tio­nel­len Ban­ken und ande­ren Fin­tech-Unter­neh­men zuneh­men, was den Druck auf das Unter­neh­men erhöht. Wirt­schaft­li­che Unsi­cher­hei­ten in Latein­ame­ri­ka könn­ten eben­falls nega­ti­ve Aus­wir­kun­gen auf das Geschäft haben.