Die Lan­des­ban­ken haben einen neu­en Kre­dit­bas­ket ins Leben geru­fen, der das Ziel hat, einen Teil der Kre­dit­ri­si­ken deut­scher Spar­kas­sen abzu­si­chern. Die­ser 21. Kre­dit­bas­ket star­tet mit einem Volu­men von 502 Mil­lio­nen Euro, was eine Stei­ge­rung von etwa 12% im Ver­gleich zum Vor­jahr dar­stellt. Das Port­fo­lio umfasst 194 ein­zel­ne Kre­dit­ri­si­ken von zunächst 53 teil­neh­men­den Spar­kas­sen[1]Spar­kas­sen-Kre­dit­ri­si­ken: Lan­des­ban­ken bau­en 500 Mil­lio­nen Euro-Pool.

Das Prin­zip der Kre­dit­bas­kets basiert dar­auf, dass Spar­kas­sen aus­ge­wähl­te Kre­dit­ri­si­ken aus ihren Bestän­den ein­brin­gen. Bei even­tu­el­len Aus­fäl­len haf­ten alle betei­lig­ten Spar­kas­sen gemein­sam für die Ver­lus­te. Die teil­neh­men­den Insti­tu­te ent­rich­ten dafür eine Gebühr.

Die­se Metho­de der Risi­ko­ab­si­che­rung ist beson­ders rele­vant für Spar­kas­sen, da ihre typi­schen Kre­dit­neh­mer oft klei­ne und mit­tel­stän­di­sche Unter­neh­men sind, die am Kapi­tal­markt wenig prä­sent sind. Im Gegen­satz zu Groß­ban­ken, die häu­fig auf Cre­dit Default Swaps (CDS) zurück­grei­fen kön­nen, bie­ten die Kre­dit­bas­kets für Spar­kas­sen eine alter­na­ti­ve Lösung zur Risikostreuung.

Die in den Kre­dit­bas­kets abge­si­cher­ten Risi­ken sind in der Regel Blan­ko-Risi­ken, also Kre­dit­tei­le ohne ander­wei­ti­ge Absi­che­rung wie etwa durch Immo­bi­li­en. Die genaue Zusam­men­set­zung der Kre­dit­ri­si­ken bleibt den ande­ren teil­neh­men­den Spar­kas­sen ver­bor­gen, da es sich um soge­nann­te Blind Pools han­delt. Aller­dings wur­den bestimm­te Stan­dards fest­ge­legt, und jedes Kre­dit­ri­si­ko wird von den Prü­fungs­stel­len der Spar­kas­sen­ver­bän­de ein­ge­hend untersucht.

Für Mai des kom­men­den Jah­res ist eine mög­li­che Auf­sto­ckung des Pools geplant. Die betei­lig­ten Arran­geu­re, zu denen NordLB, Hela­ba, Bay­ern­LB, SaarLB und LBBW gehö­ren, erwar­ten, dass das Gesamt­vo­lu­men auf über 650 Mil­lio­nen Euro anwach­sen könn­te – das wäre das größ­te Volu­men seit fünf Jah­ren. Das gestei­ger­te Inter­es­se der Spar­kas­sen an die­sem Instru­ment lässt sich ver­mut­lich auf das aktu­ell schwie­ri­ge wirt­schaft­li­che Umfeld zurück­füh­ren, das durch einen deut­li­chen Anstieg der Unter­neh­mens­in­sol­ven­zen gekenn­zeich­net ist und poten­zi­ell zu ver­mehr­ten Kre­dit­aus­fäl­len füh­ren könnte.

Vor die­sem Hin­ter­grund stellt sich die Fra­ge, woher der Chef der Hela­ba sei­nen Opti­mis­mus bezieht. Die­ser hat­te kürz­lich das mit­tel­fris­ti­ge Gewinn­ziel der Lan­des­bank auf 1 Mrd. Euro pro Jahr her­auf­ge­setzt[2]Hela­ba-Chef Groß will künf­tig jedes Jahr Mil­li­ar­den­ge­winn machen. Gro­ße Hoff­nun­gen setzt die Hela­ba dabei auf das Immo­bi­li­en­ge­schäft. Der­weil muss­te die Bay­ern­LB ihre Risi­ko­vor­sor­ge für dro­hen­de Kre­dit­aus­fäl­le deut­lich erhö­hen. Statt wie im Vor­jahr 28 Mio. Euro sind es dies­mal mit 263 Mil­lio­nen Euro fast zehn­mal so viel. Betrof­fen davon war ins­be­son­de­re die Immo­bi­li­en­fi­nan­zie­rungs-Spar­te mit Pro­jekt­ent­wick­lun­gen in Deutsch­land und Büro­im­mo­bi­li­en in den USA[3]Ban­ken: Bay­ern­LB stei­gert Gewinn und Risi­ko­vor­sor­ge