Von Ralf Keuper

Die Fin­tech-Bran­che hat in den ver­gan­ge­nen zwei Jah­ren schwer unter dem hohen Zins­ni­veau und der Zurück­hal­tung der Inves­to­ren gelit­ten. Jetzt, wo sich, zumin­dest außer­halb Deutsch­lands, das öko­no­mi­sche Umfeld auf­hellt, setzt die Fin­tech-Com­mu­ni­ty ihre Hoff­nun­gen auf das Poten­zi­al der Gene­ra­ti­ven KI. Das Spek­trum reicht dabei vom Kun­den­ser­vice über voll auto­ma­ti­sier­te Kre­dit­ent­schei­dun­gen bis hin zum Clea­ring von Wert­pa­pier­ge­schäf­ten. Was die Block­chain ver­sprach, soll nun die Gene­ra­ti­ve KI besor­gen – die tech­no­lo­gi­sche Revo­lu­ti­on im Ban­king[1]Ame­ri­kas Fin­tech-Grün­der sind zu opti­mis­tisch. Dies­mal sei es wirk­lich anders.

Tat­säch­lich?

Die Hoff­nun­gen sind zunächst ein­mal nicht völ­lig unbe­grün­det. In der Tat ist das Poten­zi­al der Gene­ra­ti­ven KI, was die Umge­stal­tung der Pro­zes­se in den Unter­neh­men betrifft, enorm. Das gilt in ers­ter Linie für die Rou­ti­ne­tä­tig­kei­ten, die z.T. schon heu­te in den Ban­ken durch Work­flow-Manage­ment-Sys­te­me und Robo­tic Pro­cess Auto­ma­ti­on auto­ma­ti­siert sind. Gene­ra­ti­ve KI, im Sin­ne von ChatGPT als einer Art erwei­ter­ten Such­ma­schi­ne allei­ne wird hier schon bald kei­ne ent­schei­den­den Impul­se mehr set­zen kön­nen. Die­ser Fall tritt erst dann ein, wenn die agen­ten­ba­sier­te KI, wel­che die Gene­ra­ti­ve KI nutzt, zum Ein­satz kommt[2]KI-Agen­ten im Ban­king #1[3]Wel­che Tätig­kei­ten in Ban­ken sind von Gene­ra­ti­ver KI beson­ders betrof­fen?. Die Mehr­zahl der Fintechs, das hat zumin­dest die Ver­gan­gen­heit gezeigt, beschränkt sich auf die Neu­ge­stal­tung eines Teil­pro­zes­ses an der Schnitts…