Von Ralf Keuper

Im chi­ne­si­schen Ban­ken­sek­tor ste­hen die Zei­chen momen­tan auf Sturm. Bis­lang macht sich das in den länd­li­chen Regio­nen mit ihren sog. Dorf­ban­ken, wie in Hen­an, bemerk­bar. Dort demons­trier­ten am 10. Juli meh­re­re hun­dert Men­schen, weil sie seit April kei­nen Zugriff mehr auf ihre Bank­kon­ten haben und/​oder kein Bar­geld mehr abhe­ben kön­nen[1]Explai­ner | What you need to know about the Hen­an ban­king cri­sis. Betrof­fen sind Ein­la­gen bei der Yuz­hou Xin­mins­h­eng Vil­la­ge Bank, der Shang­cai Hui­min Coun­ty Bank, der Zhe­cheng Huang­huai Com­mu­ni­ty Bank und der New Ori­en­tal Coun­try Bank of Kai­feng in der Pro­vinz Hen­an sowie der Guz­hen Xin­huai­he Vil­la­ge Bank in der benach­bar­ten Pro­vinz Anhui.

Bereits im April teil­te die People’s Bank of Chi­na (PBOC) mit, Unter­su­chun­gen gegen die vier Ban­ken in Hen­an ein­ge­lei­tet zu haben. Die Zen­tral­bank beton­te, dass sie mit den zustän­di­gen Abtei­lun­gen zusam­men­ar­bei­ten wer­de, um die legi­ti­men Rech­te und Inter­es­sen der Ver­brau­cher zu schüt­zen. Wie das Büro für öffent­li­che Sicher­heit in Xuchang in Hen­an am ver­gan­ge­nen Sonn­tag erklär­te, habe es Mit­glie­der einer “kri­mi­nel­len Ban­de” ver­haf­tet, die beschul­digt wird, loka­le Ban­ken zu über­neh­men und ille­ga­le Über­wei­sun­gen durch fik­ti­ve Kre­di­te vorzunehmen.

Die betref­fen­den Ban­ken sol­len mit fal­schen Anle­gern zusam­men gear­bei­tet haben, die das Geld ihrer Kun­den in Schein­pro­duk­te inves­tiert haben. Als die Erträ­ge aus­blie­ben, konn­ten die Ban­ken kei­ne Gel­der an ihre Kun­den aus­zah­len. Die pro­tes­tie­ren­den Kun­den neh­men an, dass die­ses Vor­ge­hen nur mit dem Wis­sen der loka­len Behör­den mög­lich gewe­sen sei((Zah­lun…