Immo­bi­li­en sind von zen­tra­ler öko­no­mi­scher und gesell­schaft­li­cher Bedeu­tung. Dass sie über Märk­te finan­ziert und gehan­delt wer­den, hat enor­me, nicht zuletzt in der Finanz­kri­se von 200708 zuta­ge getre­te­ne Kon­se­quen­zen. In den ein­ein­halb Jahr­zehn­ten seit die­ser Kri­se sind Immo­bi­li­en­märk­te des­halb zu einem viel­be­ach­te­ten The­ma öffent­li­cher Debat­ten geworden.

Die markt­för­mi­ge Allo­ka­ti­on von Immo­bi­li­en ist aller­dings ein ver­gleichs­wei­se jun­ges, in wei­ten Tei­len der west­li­chen Welt erst seit dem 18. Jahr­hun­dert zu beob­ach­ten­des Phä­no­men. Wie Märk­te für Grund und Boden zustan­de kamen und wel­che Bedeu­tung sie ent­fal­te­ten, ist dabei im Hin­blick auf insti­tu­tio­nel­le Rah­men­be­din­gun­gen wie bei­spiels­wei­se den Abbau feu­da­ler Bin­dun­gen gut bekannt. Auch das makro­öko­no­mi­sche Gewicht von Immo­bi­li­en und ihre Rol­le für die Sta­bi­li­tät des Finanz­sek­tors sind in den letz­ten Jah­ren ver­mehrt zum Gegen­stand his­to­ri­scher For­schun­gen geworden.

Die spe­zi­fi­sche Funk­ti­ons­wei­se von his­to­ri­schen Immo­bi­li­en­märk­ten hat bis­her hin­ge­gen nur wenig Auf­merk­sam­keit genos­sen. Der vor­lie­gen­de Band möch­te einen Bei­trag dazu leis­ten, die­se For­schungs­lü­cke anzu­ge­hen. Die­se Ein­lei­tung betrach­tet in einem ers­ten Schritt den Begriff der Immo­bi­lie und die Eigen­hei­ten von Immo­bi­li­en­märk­ten. Zwei­tens wird der Stand der his­to­ri­schen For­schung skiz­ziert. Abschnitt drei prä­sen­tiert die metho­di­schen und inhalt­li­chen Grund­fra­gen des Ban­des. Der vier­te Abschnitt stellt die Bei­trä­ge des Hef­tes vor. Am Ende steht der Ver­such eines vor­läu­fi­gen Fazits. …

Quel­le /​ Link: Immo­bi­li­en­märk­te in der his­to­ri­schen Forschung