Von Ralf Keuper
Obschon das Thema Digital Identiy in der Öffentlichkeit derzeit noch keine allzu hohe Priorität besitzt, haben die Identifikationstechnologien das Potenzial, eine Schlüsselrolle – nicht nur, aber auch – im Banking der Zukunft zu übernehmen:
Vor Jahren schrieb Bruno Weisshaupt:
Intelligente Interaktion zwischen Mensch und System verlangt nach Identität, und zwar auf beiden Seiten. Das System muss wissen, wer ich bin, wenn es mir jene Informationen, jenen Service zur Verfügung stellen soll, den ich brauche. Und umgekehrt gilt ebenso: Der Einzelne muss wissen, welchem System er gegenübersteht, was dieses System kann oder nicht kann. Ein Teil der Schwierigkeiten zwischen Mensch und System besteht schlicht darin, dass sie zu wenig voneinander wissen. Auf der Seite des Nutzers ist man immer wieder überrascht von den Untiefen und Unwegsamkeiten des Systems. Auf der anderen Seite muss das System mit einer anonymen Masse zurechtkommen und entsprechend unspezifisch und ungefähr reagieren. Solange solche Sender noch nicht implantiert sind, braucht es eine zusätzliche, eindeutige Identifikation, um Missbrauch wirksam vorbeugen zu können. Die dafür notwendigen Technologien, ob Fingerprint oder Irisscann, sind vorhanden. Denn auch in diesem Fall gilt wie so oft: Es scheitert nicht an der Technologie, es scheitert an der Systemarchitektur. … (Quelle: Systeminnovation)
Die passende Systemarchitektur bereitet noch immer das meiste Kopfzerbrechen. Allerdings hat die Zahl von Initiativen, die sich für einheitliche Standards im Bereich Digital Identity einsetzen, in letzter Zeit zugenommen, wie die Global Identity Foundation. Gleiches gilt für entsprechende Lösungen, wie dem Identity Mixer von IBM.
Es ist nicht auszuschließen, dass künftig Broker für die Digitale Identität wichtige Akteure im Banking, im E‑Commerce, E‑Government, Connected Cars usw. werden. Das können, müssen aber nicht Banken sein.