Von Ralf Keuper
In den letzten Jahren hat sich die Ansicht verbreitet, Banking sei im Grunde nur eine Frage der Technologie, insbesondere der Software. Dabei wird vergessen, dass das moderne Banking sich über die Jahrhunderte entwickelt und dabei die neuesten Technologien und Verfahren, wie z.B. die doppelte Buchhaltung und Mainframes, adaptiert hat. Sicher – die aktuellen Herausforderungen haben eine neue Qualität erreicht. Daraus nun aber zu folgern, das Banking löse sich in Technologie auf, ist ein Kurzschluss, eine reduktionistische Sicht, wie die Wirtschaftsgeschichte immer wieder beweist. Die Longue Durée, von der Fernand Braudel sprach, sie gilt auch für das Banking.
Das belegt u.a. die Dissertation Florentiner Bankiers und Deutschland (1275 bis 1475) Kontinuität und Diskontinuität wirtschaftlicher Strukturen von Kurt Weissen.