Von Ralf Keuper
Die BBC berich­te­te ges­tern (Start-ups chall­enge big banks’ tech­no­lo­gyvon der Ver­an­stal­tung Fin­Tech City Lon­don, die in der ver­gan­ge­nen Woche abge­hal­ten wur­de. Bei Fin­Tech City Lon­don han­delt es sich um regel­mä­ßi­ge Zusam­men­künf­te von Ver­tre­tern der Ban­ken und jun­ger auf­stre­ben­der Fin­Tech-Start­ups. Ziel ist u.a. der Gedan­ken­aus­tausch über die aktu­el­len und künf­tig zu erwar­ten­den tech­no­lo­gi­schen Ent­wick­lun­gen im Bankensektor. 
Das allein ist nicht wei­ter auf­re­gend. Her­vor­zu­he­ben sind indes­sen eini­ge Bemer­kun­gen in dem Bei­trag. So beschreibt der Autor Matthew Wall in einem Satz die eigent­li­che Her­aus­for­de­rung, die von den Fin­Tech-Start­ups für die Ban­ken aus­geht.
Zum Nach­den­ken regt auch die Aus­sa­ge von Alex McCra­cken an, der davon aus­geht, dass wir in Zukunft eine Pola­ri­sie­rung im Ban­ken­sek­tor erle­ben wer­den, wonach sich der Markt in glo­bal agie­ren­de (Universal-)Banken mit der Ziel­grup­pe Mul­ti­na­tio­na­le Unter­neh­men und in klei­ne­re, tech­no­lo­gie­ge­trie­be­ne Anbie­ter mit Fokus auf das Seg­ment Pri­vat­kun­den und mit­tel­stän­di­sche Unter­neh­men auf­tei­len wird. 
Wei­ter­hin wird der Chef und Mit­be­grün­der von Zopa, Giles Andrews, mit den Wor­ten zitiert, dass Zopa kei­ne Bank, son­dern eher ein Daten­an­bie­ter (data com­pa­ny) sei. 
Die­se Aus­sa­ge ruft bei mir jedoch Wider­spruch her­vor: So schlüs­sig die Argu­men­ta­ti­on auch ist und so sehr sie dem Main­stream ent­spricht, so bezweif­le ich doch, dass das Bank­ge­schäft künf­tig rein daten- und tech­no­lo­gie­ge­trie­ben sein wird. 

Wie auch immer das Bank­ge­schäft der Zukunft aus­se­hen wird, es ist und bleibt in ers­ter Linie ein Geschäft der Risi­ko­trans­for­ma­ti­on bzw. der Risi­ko­kom­mu­ni­ka­ti­on und letzt­end­lich der Risi­ko­po­li­tik, die eine Bank oder ein bank­ähn­li­cher Anbie­ter ver­folgt. Die bes­ten Tech­no­lo­gien und die größ­ten Daten­men­gen – auch bei pro­por­tio­nal stei­gen­der Daten­qua­li­tät – kön­nen dar­an nichts wesent­lich ändern. 
Anders ver­hält es sich erst dann, wenn die Risi­ko­trans­for­ma­ti­on nicht mehr in den Hän­den der Ban­ken liegt, wie es in der Visi­on des Bank­less Ban­king im Jahr 2030 beschrie­ben wird. Das wäre ein grund­le­gend ande­res Szenario.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen:

Big Data im Risi­ko­ma­nage­ment nur von begrenz­tem Nutzen


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