Von Ralf Keuper
Die hörens- und sehenswerte Panel-Diskussion Fintech: Silicon Valley takes on Wall Street beschäftigte sich vor wenigen Wochen mit der Frage, ob und inwieweit die FinTech-Startups dabei sind, den Banken ihr Geschäft streitig zu machen und wie ihre (Startpus) langfristigen Erfolgsaussichten einzuschätzen sind. Da an der Diskussion, bis auf eine Vertreterin der VC-Branche (Structure Capital), ausschließlich Startup-Unternehmer (Robin Hood, Affirm, Level Money) teilnahmen, fiel die Antwort recht deutlich aus, ohne aber in blinden Optimismus abzugleiten.
Informativ auch die Einführung, die einen Überblick über Innovationen im Banking vor und nach Ausbruch der Finanzkrise gibt. Vor der Krise wurden Innovationen im Banking mit Finanzinnovationen assoziiert, danach mit technologischen – auf diese kurze Formel könnte man den Stilwandel der letzten Jahre bringen. Großen Raum nahm auch das Thema Financial Literacy ein, also die Frage, ob die Konsumenten nicht einer umfassender Bildung in Finanzfragen benötigen, um von der Fintech-Revolution profitieren zu können. Kritische Fragen musste sich der Vertreter des Big Data Scoring – Startups Affirm gefallen lassen.
Das große Problem der Banken ist, dass ihnen die kreativen Köpfe davon laufen. An diesem Befund ändert auch die wachsende Zahl von Kooperationen zwischen Banken und Fintechs wenig. Kreativität lasse sich nicht verordnen. Sie sei ohnehin in der DNA der Banken kaum nachweisbar. Erstaunlich positiv äußerten sich die Vertreter der Startups zur Regulierung, die zwar hin und wieder lästig, insgesamt aber dem Geschäft förderlich sei, da sie das Mindestmaß an Vertrauen schaffe.
Nicht erwähnt wurden dagegen die digitalen Währungen und die Blockchain-Technologie.