Von Ralf Keuper

Die Auf­la­ge der ers­ten Euro­dol­lar-Anlei­he im Jahr 1963 gilt unter Wirt­schafts­his­to­ri­kern als die Geburts­stun­de des glo­ba­len Finanz­sys­tems. Durch die Anlei­he erhielt der ita­lie­ni­schen Maut-Auto­bahn­be­trei­ber Autostra­de sei­ner­zeit 15 Mio. US-Dollar[1]Euro­bonds haben die Welt ver­än­dert.

Bei Euro­dol­lar-Anlei­hen han­delt es sich um Bank­ein­la­gen mit einer Lauf­zeit von bis zu sechs Mona­ten, die bei Ban­ken außer­halb der USA gehal­ten wer­den. Der eigent­li­che “Charme” besteht u.a. dar­in, dass die­se Ein­la­gen nicht der Kon­trol­le und der Min­dest­re­ser­ven­po­li­tik der Fede­ral Reser­ve Bank (Fed) unter­lie­gen, wodurch höhe­re Zin­sen an die Ein­le­ger gezahlt wer­den können[2]Euro­dol­lar. Die Zins­zah­lun­gen sind von der Quel­len­steu­er befreit. Erfin­der die­ser Finanz­in­no­va­ti­on war Sieg­mund War­burg. Der Namens­ge­ber war Juli­us Strauss[3]Juli­us Strauss.

Die Ent­ste­hung des Euro­dol­lar-Mark­tes wur­de durch den Erlass von Kapi­tal­ver­kehrs­kon­trol­len und wei­te­rer finanz­po­li­ti­scher Maß­nah­men durch die US-Regie­rung begüns­tigt. Um euro­päi­schen Unter­neh­men die M…