Von Ralf Keuper

In einem Inter­view mit der inter­na­tio­na­len Per­so­nal­be­ra­tung Egon Zehn­der plä­diert Dirk Hel­bing, Pro­fes­sor für Com­pu­ta­tio­nal Social Sci­en­ces an der Eid­ge­nös­si­schen Tech­ni­schen Hoch­schu­le in Zürich, dafür, dass Euro­pa mit einer Neu­erfin­dung der digi­ta­len Demo­kra­tie und des Kapi­ta­lis­mus auf die Her­aus­for­de­run­gen aus den USA und Chi­na ant­wor­ten sollte.

Statt mit den USA und Chi­na in einen Wett­lauf um Künst­li­che Intel­li­genz und Big Data zu tre­ten, der ohne­hin ver­lo­ren ist, soll­ten wir auf Par­ti­zi­pa­ti­on und Infor­ma­tio­nel­le Selbst­be­stim­mung set­zen. Dabei über­neh­men die per­so­nen­be­zo­ge­nen Daten eine her­aus­ra­gen­de Stel­lung. Denk­bar sei der Ein­satz per­sön­li­cher digi­ta­ler Agen­ten, wel­che für den Nut­zer die Ver­wal­tung sei­ner Daten übernehmen.

Vor­stell­bar ist, dass ein jeder von uns einen auf künst­li­cher Intel­li­genz basie­ren­den per­sön­li­chen digi­ta­len Assis­ten­ten hat, der im Lau­fe der Zeit lernt, wel­che Unter­neh­men oder Insti­tu­tio­nen so ver­trau­ens­wür­dig sind, dass man ihnen sei­ne Daten zur Nut­zung über­las­sen kann. Die Unter­neh­men müss­ten das Ver­trau­en der Kun­den also zunächst ein­mal gewin­nen. Stellt sich etwa her­aus, dass eine Fir­ma per­sön­li­che Daten in gro­ßem Maß­stab miss­bräuch­lich genutzt hat, wür­den die Kun­den in Scha­ren den Zugang sper­ren – und die­sem Unter­neh­men wäre die Geschäfts­grund­la­ge ent­zo­gen. Anders als he…