Von Ralf Keuper

Als David Han­se­mann im Jahr 1851 die Dis­con­to-Gesell­schaft grün­de­te, war das die Geburts­stun­de eines neu­en Bank­typs in Deutsch­land: die Uni­ver­sal­bank auf Akti­en­ba­sis. In den dar­auf­fol­gen­den Jahr­zehn­ten ent­wi­ckel­te sich die Dis­con­to-Gesell­schaft zur füh­ren­den Bank im deut­schen Kai­ser­reich, die auch auf dem Welt­markt bestehen konn­te, was zu wei­ten Tei­len das Ver­dienst von Adolph Han­se­mann, dem Sohn David Han­se­manns, war. Im Jahr 1929 wur­de die Dis­con­to-Gesell­schaft von der Deut­schen Bank über­nom­men[1]David Han­se­mann: Grün­der der Dis­con­to-Gesell­schaft – eines gänz­lich neu­en Bank­typs.

Ursprüng­lich woll­te David Han­se­mann eine Kre­dit­ge­nos­sen­schaft in der Rechts­form einer Akti­en­ge­sell­schaft grün­den. Da das Gesetz aber eine staat­li­che Kon­zes­sio­nie­rung vor­schrieb, griff Hasen­mann zu einem Trick, als er eine ein­fa­che Han­dels­ge­sell­schaft grün­de­te. Anstel­le von Aktio­nä­ren wur­den die Gesell­schaf­ter stil­le Teil­ha­ber einer Han­dels­ge­sell­schaft, die von jeder Haf­tung frei waren. Der ers­te per­sön­lich haf­ten­de Gesell­schaf­ter war David Han­se­mann. Da das Stamm­ka­pi­tal zur wei­te­ren Expan­si­on des Kre­dit- und Emis­si­ons­ge­schäfts auf Dau­er nicht aus­reich­te, wur­de die Han­dels­ge­sell­schaft im Jahr 1856 in eine Kom­man­dit­ge­sell­schaft auf Akti­en­ba­sis umgewandelt.

Ihre her­aus­ge­ho­be­ne Stel­lung unter den deut­schen Ban­ken ver­dank­te die Dis­con­to-Gesell­schaft dem Geschäft mit Staats­fi­nan­zie­run­gen wie auch ihrem guten Draht zur Roth­schild-Grup­pe. Im sog. Preu­ßen­kon­sor­ti­um über­nahm die Dis­con­to-Gesell­schaft eine Füh­rungs­rol­le. Den Schritt in das Fili­al­ge­schäft wa…