Im Jahr 1980 befand sich die Com­merz­bank schon ein­mal in einer schwe­ren Kri­se. Ver­ant­wort­lich dafür waren Abschrei­bun­gen auf den Bestand an Akti­en und Anlei­hen sowie Ver­lus­te im Fir­men­kun­den­ge­schäft. Eine Divi­den­de konn­te für das Geschäfts­jahr nicht gezahlt wer­den. Zu guter Letzt muss­te die Bank ihre Zen­tra­le ver­kau­fen und zurück mie­ten. Die Bank sel­ber sprach vom “schwie­rigs­ten Jahr der Nachkriegszeit”.

Die Abschrei­bungs­ver­lus­te der Com­merz­bank auf ihren Bestand an Akti­en und Anlei­hen belie­fen sich auf 250 Mio. DM. Der dama­li­ge Chef der Com­merz­bank, Robert Dhom, und sein Vor­stands­kol­le­ge Diet­rich-Kurt Fro­wein hat­ten sich beim Han­del mit Akti­en und Anlei­hen ver­spe­ku­liert. Statt den Bestand an fest­ver­zins­li­chen Wert­pa­pie­ren her­un­ter­zu­fah­ren, wie es der dama­li­ge Bun­des­bank-Chef Karl-Otto Pöhl gera­ten hat­te, erhöh­te die Bank ihren Bestand an Anlei­hen mit lan­ger Lauf­zeit noch mal deut­lich auf 2,7 Mrd. DM. Ver­bun­den war damit die Hoff­nung auf ein sin­ken­des Zins­ni­veau und stei­gen­de Kur­se[1]Vgl. dazu: Anlei­he-Invest­ment: Der Unter­schied zwi­schen Zins und Ren­di­te.

Tat­säch­lich gin­gen die Zin­sen zunächst run­ter. Im Sep­tem­ber 1980 zogen die Zin­sen jedoch deut­lich an. Die Bun­des­bank ver­such­te, den Aus­ver­kauf der Groß­an­le­ger und Klein­spa­rer bei deut­schen Anlei­hen mit Stüt­zungs­käu­fen auf­zu­fan­gen – ohne nenn­ba­ren Erfolg. Die Kur­se fie­len weiter. …