Die Deut­sche Bank prä­sen­tier­te sich unter der Lei­tung von Abs trotz ihrer weit­läu­fi­gen, von ihm ziel­be­wusst vor­an­ge­trie­be­nen inter­na­tio­na­len Akti­vi­tä­ten und Enga­ge­ments sehr deut­lich als natio­na­le Bank im eigent­li­chen Wort­sinn. Sie stell­te sich dabei sehr bewusst in die Tra­di­ti­on ihrer Grün­der: Die deut­sche Wirt­schaft zwar ein­zu­fü­gen in die inter­na­tio­na­le Finanz­welt, in den inter­na­tio­na­len Zah­lungs­ver­kehr, hier zunächst den deut­schen Kre­dit in vol­lem Umfang her­zu­stel­len, um dann die deut­sche Gläu­bi­ger­po­si­ti­on sys­te­ma­tisch aus­zu­bau­en, aber gleich­zei­tig doch nicht abhän­gig zu wer­den von aus­län­di­schen Zen­tren des inter­na­tio­na­len Finanz­markts, also von Lon­don und New York, vom Pfund und vom Dol­lar. Von “Glo­ba­li­sie­rung”, von ziel­be­wuss­ten Abstrei­fen natio­na­ler “Fes­seln” und dem Ver­such sei­ner Bank, über ein­zel­staat­li­che Rah­men­be­din­gun­gen hin­aus­zu­kom­men und als eigen­stän­di­ger Akteur auf einem Welt­markt auf­zu­tre­ten, war kei­ne Rede. Im Gegen­teil: Die­se ein­zel­staat­li­chen Rah­men­be­din­gun­gen und die in ihnen ein­ge­schrie­be­ne Ratio bestimm­ten und umschrie­ben für Abs im letz­ten das Spiel­feld aller wirt­schaft­li­chen und finanz­po­li­ti­schen Aktio­nen. Sie bil­de­ten die Büh­ne sei­nes Handelns.

Quel­le: Der Ban­kier Her­mann Josef Abs. Eine Bio­gra­fie, Autor: Lothar Gall