Von Ralf Keuper
Ist die Vorstellung dessen, was viele von uns mit dem Begriff “Bank” verbinden, auch in 20 oder 50 Jahren noch gültig? Gibt es so etwas wie eine zeitlose Bedeutung, die resistent gegen gesellschaftliche und technologische Veränderungen ist?
Wohl kaum.
Banken haben die Bedeutung, welche die Menschen zu einer bestimmten Zeit ihnen beilegen. Sie sind in gewisser Weise eine gesellschaftliche Konstruktion (Vgl. dazu: Banken als gesellschafliche Konstruktion der Wirklichkeit – Berger und Luckmann reloaded). Ihre Bedeutung wandelt sich. Die Funktion, in diesem Fall Banking, bleibt, die Form jedoch verändert sich (Vgl. dazu: New Banking: Funktion schlägt Form). Bis zur Finanzkrise 2007 war die Überzeugung weit verbreitet, dass Banken zur Gruppe der Finanzintermediäre zählen. Da Banken aber nicht nur als Vermittler zwischen Angebot und Nachfrage tätig sind, sondern auch selber Geldschöpfung betreiben, ist diese Klassifizierung nach Ansicht vieler Zentralbanker hinfällig. Banken haben sich demnach von ihrem ursprüngli…