Von Ralf Keuper
Es gibt Beiträge, bei denen man sich während der Lektüre verwundert die Augen reibt, und sich zu fragen beginnt, von welch ferner Zeit darin die Rede ist, nur um dann überrascht festzustellen, dass sie von der Gegenwart handeln. So ein Fall ist für mich der Beitrag Das Sparbuch lebt! der aktuellen Ausgabe der SparkassenZeitung.
Dort sagt der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Spree-Neiße, Ulrich Lepsch, zum Schluss des Interviews, dass das Sparbuch noch immer lebe. Übrigens ebenso wie die Filiale.
Die gute alte Zeit, sie ist noch lange nicht zu Ende.
Da passt es nicht so richtig ins Bild, dass die Zahl der Filialen in Deutschland schon seit Jahren rückläufig ist. Damit ist nicht gesagt, dass die Filiale überhaupt keine Zukunft mehr hat. Nur – die Zeiten, in denen die Kunden eine Bank wegen ihres Filialnetzes auswählten, gehen dem Ende entgegen. Das Smartphone ersetzt immer häufiger die Bankfiliale. Und auch die Frankfurter Rundschau berichtete vor einigen Monaten vom Sterben der Bankfiliale.
Was die Beliebtheit des Sparbuchs betrifft: Wie die Marktforscher von GfK herausgefunden haben wollen, verlieren Sparbuch und Tagesgeld derzeit an Attraktivität.
So überzeugt vom Sparbuch sind die Sparkassen scheinbar doch nicht; oder wie ist die Forderung nach einer Sparprämie sonst zu werten? Nicht nur Andreas Buschmeier vertritt hierzu eine ablehnende Haltung.
Bei allem Respekt: Angesichts der aktuellen Herausforderungen der Banken und Sparkassen, dürfen die Kunden etwas mehr Einfallsreichtum erwarten, oder nicht?