Von Ralf Keuper
Die Commerzbank wird derzeit für ihre “überraschend” guten Zahlen gefeiert. Ein Anlass, sich die Sache näher anzuschauen; und zwar konkret den Geschäftsbericht von 2021 – und hier wiederum mit dem Schwerpunkt auf die Risikovorsorge. In der Vergangenheit ließ sich ein bemerkenswerter Gewinnzuwachs häufig auf eine reduzierte Risikovorsorge zurückführen[1]Der bemerkenswerte Gewinnzuwachs der Banken. Das ist an sich an ein normaler Vorgang – nur dient er allzu oft dazu, die Bilanz in einem Glanz erstrahlen zu lassen, der bei näherer Betrachtung verblasst. Nicht selten machen die Banken von ihren Ermessensspielräumen reichlich Gebrauch.
In dem Bericht des Aufsichtsrats schreibt der AR-Vorsitzende, Helmut Gottschalk: “Dass wir diese gewaltigen Lasten schultern konnten[2]Gemeint: Sonderbelastungen von insgesamt rund 2 Mrd. Euro, vor allem für die Restrukturierung und für die Fremdwährungskredite der polnischen Tochtergesellschaft mBank und dennoch unsere harte Kapitalquote hochgehalten und schwarze Zahlen geschrieben haben, verdanken wir neben der deutlich gesunkenen Risikovorsorge, insbesondere einem sehr robusten Kundengeschäft. Zudem haben wir auch bei den Kosten die notwendige Disziplin an den Tag gelegt”.
Weitere Passagen im Geschäftsbericht mit Bezug zur Risikovorsoge:
Risikobehaftet sind “weiterhin allerdings Forderungen aus Konsumkrediten und aus Krediten an Unternehmen und Selbstständige, die in besonders Pandemie-exponierten Branchen wie dem personennahen Dienstleistungssektor, der Gastronomie, dem Tourismus oder dem Veranstaltungsbereich tätig sind. Ferner steh…
References
↑1 | Der bemerkenswerte Gewinnzuwachs der Banken |
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↑2 | Gemeint: Sonderbelastungen von insgesamt rund 2 Mrd. Euro, vor allem für die Restrukturierung und für die Fremdwährungskredite der polnischen Tochtergesellschaft mBank |