Von Ralf Keuper
Es ist immer wieder bemerkenswert feststellen zu können, wie Diskussionen sich über die Jahrzehnte im Kreis zu drehen scheinen. Im Banking ist das die Frage nach der Zukunft der Filiale, die mit der Verbreitung von Geldausgabeautomaten, SB-Terminals und der dezentralen Datenverarbeitung bis zum Mobile Banking unserer Tage an Aktualität kaum verloren hat, wenngleich das Filialsterben der letzten Jahre hier die Richtung vorgibt.
Im Mai 1987 widmete das manager magazin dem Thema Bankenautomation einen längeren Beitrag (Mehr Soll als Haben) und ein Interview mit dem damaligen für EDV und Bankenorganisation zuständigen Vorstandsmitglied der Commerzbank, Jürgen Terrahe. Zu dieser Zeit galt die Commerzbank als Pionier der Automatisierung des Bankgeschäfts in Deutschland. Schon damals verfügte jeder zweite Mitarbeiter der Commerzbank über ein, wie man es damals nannte, Bildschirmgerät, d.h. ein Terminal. Der Sachbearbeiter war damit in Lage, sowohl Sparbücher nachzutragen wie auch aktuelle Kursentwicklungen abfragen zu können. Trotz der betriebswirtschaftlichen Notwendigkeit, weiter in die Automatisierung zu investieren, war sich die Führungsriege der Commerzbank-IT einig darin, dass der persönliche Kontakt zum Kunden dadurch nicht beeinträchtigt werden dürfe.
Auf diesen Widerspruch hingewiesen antwortete Terrahe:
Die Schizophrenie in unserer Zielrichtung ist…