Von Ralf Keuper
In den 1980er Jahren schickte sich die DG Bank unter dem Vorstandsvorsitzenden Helmut Guthardt an, in die Champions League des Banking vorzustossen. Bis dahin führte die Bank als Zentralkasse der Volks-und Raiffeisenbanken ein eher beschauliches Dasein. Die Hauptaufgabe der Bank bestand in der Verwaltung der Liquidität der Volks- und Raiffeisenbanken sowie in der Abwicklung internationaler Geschäfte. Ursprünglich Tochter der regionalen Genossenschafts-Zentralbanken, übernahm die DG Bank im Lauf der Jahre eine Zentralbank nach der anderen. Die Primärstufe im Verbund der Genossenschaftsbanken, quasi den tragenden Grund, bilden bis heute die zahlreichen Volks- und Raiffeisenbanken.
Bereits im Jahr 1986 rangierte die DG Bank unter den größten deutschen Banken auf dem achten Platz. Zu dieser Zeit weckte der Aufstieg der DG Bank das Interesse der Wirtschaftsmagazine. Im Mai 1986 widmete daher das manager magazin der Bank gleich die Titelgeschichte (DG Bank: Ein Riese sucht sein Profil). Anlass für den Beitrag war auch, dass die DG Bank in der kurz zuvor durchgeführten Studie des manager magazins über das Image deutscher Großunternehmen unter den Banken nach der Deutschen Bank den zweiten Platz belegte. So überrascht es dann auch nicht mehr, dass Guthardt seine Bank zu dem Zeitpunkt als klaren und direkten Mitbewerber zu Deutschlands größtem Finanzinstitut sah. Gerne verwies Guthardt darauf, dass die DG als Spitzeninstitut der Genossenschaftsbanken das Haupt einer Bankengruppe mit damals 500 Milliarden DM Bilanzsumme war, was zu jener Zeit den ersten Platz unter allen Banken der Welt bedeutet hätte, vor der damals größten Bank, der Citibank.
Als Stolpersteine der DG Bank auf dem Weg zu nationa…