Von Ralf Keuper
In den 1990er Jahren begann der Zerfallsprozess der alten Deutschland AG. Bis dahin waren einige Banken, allen voran die Deutsche Bank, aber auch die Dresdner Bank und die Commerzbank, bei vielen Großkonzernen Hauptanteilseigner, so wie die Deutsche Bank beim damaligen Daimler-Benz – Konzern.
Allerdings verfügte keine Bank über eine Holdinggesellschaft zur Verwaltung der eigenen Industriebeteiligungen wie die BHF-Bank mit der AGIV (Aktiengesellschaft für Industrie und Verkehrswesen). Lange Zeit galt die AGIV als Erfolgsmodell und als Beleg dafür, dass Banken auch als Eigner von Industrieunternehmen reüssieren können. Die Deutsche Bank, die Allianz und die Bayerische Hypothekenbank spielten daher in den 1980er Jahren ebenfalls mit dem Gedanken, dem Beispiel AGIV/BHF-Bank zu folgen.
Über das Erfolgsrezept schrieb das mm seinerzeit:
Die AGIV-Philosophie unterscheidet sich .. deutlich von der üblichen Beteiligungspolitik der Banken: Unternehmensanteile werden ausschließlich unter langfristigen Gesichtspunkten erworben. Dabei scheuen die AGIV-Manager – anders als die meisten institutionellen Anleger – nicht vor unternehmersicher Verantwortung zurück (in: Engagement auf Umwegen, mm 58⁄1985)
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