Von Ralf Keuper

Die Markt­macht von Ama­zon, Goog­le, face­book & Co. löst mitt­ler­wei­le selbst bei betont wirt­schafts­li­be­ra­len Wirt­schafts­ma­ga­zi­nen, wie dem Eco­no­mist, Unbe­ha­gen aus. Die Sor­ge ist durch­aus berech­tigt. Nicht nur für die NZZ sind die Inter­net­kon­zer­ne die Gewin­ner der digi­ta­len Revo­lu­ti­on.

Die Platt­form­öko­no­mie hat dazu geführt, dass sich neue Inter­me­diä­re gebil­det haben; die­se Funk­ti­on haben in der Ver­gan­gen­heit Ban­ken aus­ge­übt. Inso­fern han­delt es sich hier um ein Macht­be­ben im Sin­ne von Alvin Toffler.

Die Rese­arch-Abtei­lung für Tech­no­lo­gie der fran­zö­si­schen Groß­bank BNP Pari­bas teilt in Data bro­kers: it’s time to lay down some effec­ti­ve rules  die Sor­ge um die wach­sen­de Markt­macht der Daten­händ­ler und plä­diert eben­falls für schär­fe­re Regeln, um die Domi­nanz von Goog­le & Co. zu begren­zen. Letzt­lich füh­re das zu einem Men­schen­recht auf die Kon­trol­le der eige­nen per­so­nen­be­zo­ge­nen Daten. Der Schlüs­sel dafür ist das Pro­fil, die digi­ta­le Iden­ti­tät, die den Nut­zern zuge­ord­net wird. Daten allei­ne rei­chen nicht:

We should not howe­ver for­get that the user of the device, site or plat­form is cen­tral to this busi­ness as s/​he is the main source of the data in ques­ti­on. So the fun­da­men­tal issue of its value should not be stu­di­ed only through the lens of busi­ness. Such data basi­cal­ly car­ri­es a high­ly per­so­nal value which is actual­ly pri­ce­l­ess becau­se all data left behind by the user, assem­bled into a who­le, forms what we may call his/​her digi­tal iden­ti­ty. This ‘sub­sti­tu­te per­so­na’ only appli­es in cyber­space, iden­ti­fy­ing the user and enab­ling the sys­tem to crea­te a more or less infor­med pro­fi­le of his/​her per­so­na­li­ty and pre­fe­ren­ces – which is of cour­se exact­ly what data bro­kers are loo­king for. And loo­king at it this way, what the­se com­pa­nies are in fact doing – in addi­ti­on to bro­king and tra­ding raw data – is try­ing to cap­tu­re, cate­go­ri­se and sell our digi­tal iden­ti­ties. This is pre­cis­e­ly why we need to ask whe­ther such infor­ma­ti­on should be seen as pri­va­te or public, per­so­nal or shared, with a view to per­haps set­ting up effec­ti­ve data pro­tec­tion sys­tems. If you are your data, then pro­tec­tion of this data is cle­ar­ly part of your human rights.

Damit wären wir an dem Punkt Digi­ta­le Iden­ti­tä­ten und ihre hohe stra­te­gi­sche Bedeu­tung für das Ban­king ange­langt. Sofern die Ban­ken über­haupt noch eine rele­van­te Rol­le in der Platt­form­öko­no­mie spie­len wol­len, dann liegt hier der Schlüssel.

Die alte Macht­po­si­ti­on ist so oder so dahin.

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