Künst­li­che Intel­li­genz (KI) wird zuneh­mend in moder­ne Volks­wirt­schaf­ten inte­griert. Dies wirft grund­le­gen­de Fra­gen über ihre Aus­wir­kun­gen auf die Ein­kom­mens­ver­tei­lung auf. In die­ser Stu­die soll unter­sucht wer­den, wie KI-bezo­ge­ne Inves­ti­tio­nen mit Ver­än­de­run­gen des Ein­kom­mens und der Ein­kom­mens­an­tei­le ver­schie­de­ner Bevöl­ke­rungs­grup­pen ver­bun­den sind. Da die KI ihre Fähig­kei­ten immer wei­ter aus­baut und mensch­li­che Fähig­kei­ten in einer Rei­he von Auf­ga­ben über­trifft, wer­den die Aus­wir­kun­gen die­ser tech­no­lo­gi­schen Ent­wick­lung auf die Ein­kom­mens­un­gleich­heit noch wich­ti­ger. Das Haupt­au­gen­merk liegt dabei auf der Fra­ge, wie KI-indu­zier­te struk­tu­rel­le Ver­än­de­run­gen in der Pro­duk­ti­on und auf dem Arbeits­markt mit Ein­kom­mens­un­ter­schie­den zusammenhängen.

Bei­trag
Auf der Grund­la­ge eines umfang­rei­chen Daten­sat­zes, der 86 Län­der im Zeit­raum 2010–19 abdeckt, prä­sen­tiert die­ses Papier län­der­über­grei­fen­de Bele­ge dafür, wie KI-bezo­ge­ne Inves­ti­tio­nen mit wirt­schaft­li­chen Ergeb­nis­sen, ein­schließ­lich Real­ein­kom­men und Ein­kom­mens­an­tei­len in ver­schie­de­nen Ein­kom­mens­grup­pen, ver­bun­den sind. Wir stel­len einen neu­ar­ti­gen Daten­satz zusam­men, der ver­schie­de­ne Quel­len aus dem öffent­li­chen und pri­va­ten Sek­tor kom­bi­niert, um Ein­bli­cke in KI-Inves­ti­tio­nen, Real­ein­kom­men und Ein­kom­mens­an­tei­le sowie Arbeits­markt­er­geb­nis­se zu gewin­nen. Unse­re For­schung wirft ein Licht auf die poten­zi­el­len Mecha­nis­men, durch die die Ein­füh­rung von KI die Ein­kom­mens­ver­tei­lung beein­flus­sen könn­te, ein­schließ­lich des struk­tu­rel­len Wan­dels, der Markt­kon­zen­tra­ti­on und des qua­li­fi­ka­ti­ons­ab­hän­gi­gen tech­ni­schen Wandels.

Ergeb­nis­se
Unse­re Ergeb­nis­se deu­ten auf einen ein­deu­ti­gen Zusam­men­hang zwi­schen höhe­ren KI-Inves­ti­tio­nen und grö­ße­rer Ein­kom­mens­un­gleich­heit in unse­rem Unter­su­chungs­zeit­raum hin. Ins­be­son­de­re stel­len wir fest, dass höhe­re KI-Inves­ti­tio­nen mit höhe­ren Ein­kom­men und einem höhe­ren Ein­kom­mens­an­teil für das obers­te Dezil ver­bun­den sind, wäh­rend der Ein­kom­mens­an­teil für das unters­te Dezil sinkt. Inves­ti­tio­nen in KI in den Sek­to­ren Immo­bi­li­en, Netz­werk­tech­no­lo­gie und Robo­tik ste­hen in einem beson­ders aus­ge­präg­ten Zusam­men­hang mit Ungleich­heit. Dar­über hin­aus sind KI-Inves­ti­tio­nen mit brei­te­ren wirt­schaft­li­chen Ver­än­de­run­gen ver­bun­den, ein­schließ­lich einer höhe­ren Gesamt­fak­tor­pro­duk­ti­vi­tät (TFP) und moder­ner Dienst­leis­tungs­ex­por­te. Außer­dem fin­det eine Ver­la­ge­rung von Arbeits­plät­zen mit mitt­le­rem Qua­li­fi­ka­ti­ons­ni­veau hin zu hoch­qua­li­fi­zier­ten und lei­ten­den Posi­tio­nen statt, beglei­tet von einem Rück­gang des Anteils der Arbeit am Ein­kom­men. Ins­ge­samt ste­hen die­se Ergeb­nis­se im Ein­klang mit dem Struk­tur­wan­del und dem qua­li­fi­ka­ti­ons­ori­en­tier­ten tech­ni­schen Wan­del, wie er in den letz­ten zehn Jah­ren zu beob­ach­ten war und der zu einer zuneh­men­den Ein­kom­mens­un­gleich­heit geführt hat.

Quel­le: Arti­fi­ci­al intel­li­gence, ser­vices glo­ba­li­sa­ti­on and inco­me inequality