Kla­gen von Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­tern der Ban­ken und Spar­kas­sen über hohen Ver­triebs­druck sind nicht neu. Regel­mä­ßig berich­ten Stu­di­en dar­über, dass sehr vie­le Arbeits­ab­läu­fe bis ins Detail vor­ge­ge­ben sind. Beschäf­tig­te und Betriebs­rä­te spre­chen von einem fremd­be­stimm­ten Arbei­ten. “Der Tech­nik­ein­satz wird als regle­men­tie­rend und wenig Frei­heits­gra­de zulas­send wahr­ge­nom­men”, so eine Aus­sa­ge aus einer Stu­die aus dem Jahr 2010[1]BANKEN: AM KUNDENWOHL VORBEI BERATEN[2]VOM TRAUMJOB ZUM ALBTRAUM[3]Die Arbeits­be­din­gun­gen im Finanz­dienst­leis­tungs­sek­tor[4]Aktu­ell: “Wie vie­le Schei­ne haben Sie gemacht?”. Nicht umsonst hat die Attrak­ti­vi­tät der Ban­ken als Arbeit­ge­ber abge­nom­men, was in Zei­ten des Fach­kräf­te­man­gels nicht ganz unbe­denk­lich ist[5]Finanz­bran­che muss Per­so­nal­mar­ke­ting neu auf­stel­len[6]Fach­kräf­te­man­gel: exis­ten­zi­el­le Bedro­hung für Ban­ken und Ver­si­che­run­gen. Schät­zun­gen gehen davon aus, dass der Per­so­nal­be­stand in der Ban­ken­bran­che auf­grund des demo­gra­phi­schen Wan­dels bis zum Jahr 2030 um 30 Pro­zent sin­ken wird.

Ande­rer­seits ist das sog. Sub­sti­tu­ie­rungs­po­ten­zi­al in der Finanz­bran­che so hoch wie nir­gend­wo sonst. So stellt das Insti­tut für Arbeits­markt und Berufs­for­schung (IAB) fest, dass das Sub­sti­tu­ie­rungs­po­ten­zi­al in der Finanz- und Ver­si­che­rungs­bran­che bei über 70 Pro­zent liegt. “Für die­sen ver­gleichs­wei­se hohen Anteil lie­fert die Berufs­struk­tur die­ser Bran­che eine Erklä­rung: Rund drei Vier­tel der Beschäf­tig­ten in den Finanz- und Ver­si­che­rungs­dienst­leis­tun­gen arbei­ten in unter­neh­mens­be­zo­ge­nen Dienst­leis­tungs­be­ru­fen, die ein Sub­sti­tu­ier­bar­keits­po­ten­zi­al von 60 Pro­zent auf­wei­sen”[7]5|2019 Struk­tur­wan­del und Beschäf­ti­gungs­ent­wick­lung in der Finanz­bran­che in Deutsch­land. Ein Trend, der sich mit der Ver­brei­tung der Künst­li­chen Intel­li­genz und der Auto­ma­ti­sie­rung noch ver­stär­ken dürf­te[8]KI krem­pelt bis 2030 vier Fünf­tel der Bank­jobs um[9]Ban­ken: Die­se mensch­li­che Tätig­kei­ten ste­hen wegen KI vor dem Aus