Dass die Personalfluktuation bei Startups im Vergleich zu anderen Unternehmen relativ hoch ist, überrascht nicht. Jedoch gibt es auch hier noch statistische Ausreißer – wie N26. Dort lag die jährliche Personalfluktuation zwischen 2020 und 2021 bei etwas über 40 %[1]What’s behind the N26 employee exodus?[2]Vgl. dazu: Missing Link: Inside N26 – Hire & Fire, kranker Arbeitsrhythmus und Pannen.
Die Fluktuationsrate in Deutschland liegt seit Jahren bei ca. 30 %. [3]Mitarbeiterfluktuation in Deutschland steigt[4]DIE FLUKTUATIONSRATE IM BRANCHENVERGLEICH.
Generell gilt, dass eine hohe Fluktuationsrate mit großen Kosten verbunden und damit auf Dauer riskant ist[5]Warum es für Startups gefährlich ist, wenn Mitarbeiter ständig kommen und gehen. Als Austrittsgründe werden häufig Unzufriedenheit mit der jeweiligen Führung, zu niedrige Gehälter sowie mangelnde Aufstiegsmöglichkeiten genannt[6]Teure Fluktuation – warum sich Mitarbeiterzufriedenheit finanziell auszahlt
Treiber der Fluktuation sind:
- Emotionale Treiber
- Rationale Treiber
- Persönliche Treiber
- Externe Treiber
Besonders hoch ist die Fluktuation in Branchen und Sektoren, in denen spezialisierte Kenntnisse keine große Rolle spielen und zudem eine stark schwankende Arbeitskräftenachfrage besteht. Beispielhaft dafür sind die Arbeitnehmerüberlassung (138 %), die Land- und Forstwirtschaft (78,2 %) und das Gastgewerbe (68,1 %). Mit am niedrigsten ist die Fluktuation im Finanzgewerbe (16,7 %). Stark ausgeprägt ist die Wechselbereitschaft in der Altersgruppe der 25 – 34-Jährigen.
Als Maßnahmen für eine hohe Mitarbeiterbindung werden in der Literatur oft empfohlen:[7]Erfolgreiche Mitarbeiterführung? Ein Muss für Führungskräfte in Startups
- Die Führungskraft sollte als Vorbild fungieren und eine partnerschaftliche Unternehmenskultur vorleben
- Eine offene Kommunikationskultur
- Hohe Entscheidungsgewalt bei Mitarbeitern, um das Zugehörigkeitsgefühl zu steigern
- Freiheit und Eigenständigkeit der Mitarbeiter bei der Aufgabenverteilung
References