Von Ralf Keuper
Derzeit kursieren – wieder einmal – Gedankenspiele zur Fusion der deutschen Landesbanken. Demnach gibt es Überlegungen, die NordLB, Helaba und LBBW in einem Spitzeninstitut, ähnlich wie die DZ Bank, zusammenzulegen; eventuell noch ergänzt um die Deka Bank und Berlin Hyp. Bei der Einschätzung der Erfolgschancen gehen die Meinungen auseinander. Zu einer negativen Bewertung kommt Maike Schreiber in Fünf auf einen Streich. Auch der Oberbürgermeister von Stuttgart, Fritz Kuhn, als Vertreter eines der Anteilseigner der LBBW, lehnt die geplante Fusion ab. Die BaFin hat dagegen keine Einwände. Eher zwiespältig ist der Tenor von Warum es gerade jetzt um eine Riesenlandesbank geht. Zwar ließen sich, so die Autoren, grundsätzlich bzw. auf dem Papier durch die Fusion Skaleneffekte realisieren; jedoch, ohne die nötige Ertragskraft, ein funktionsfähiges Geschäftsmodell sei auch eine Riesenlandesbank eine kranke Landesbank.
Insofern keine neue Ausgangslage.
Bereits 2009 hielt Karl-Heinz Boos in Landesbanken und Sparkassen –Die Zukunft des öffentlich-rechtlichen Bankensektors fest:
Bei der Diskussion um Geschäftsmodelle der Landesbanken sollte auch nicht übersehen werden, dass die Landesbanken keine homogene Bankengruppe mehr sind. Insoweit gibt es hierfür keine „Lösung von der Stange“, in die bundesweit alle sieben konzernungebundenen Landesbanken passen würden.
Weiterhin:
Auch für Landesbanken mit funktionierenden Geschäftsmodellen sollte das Konsolidierungsthema kein Tabu sein. Allerdings werden erst funktionierende Geschäftsmodelle die notwendige Grundlage dafür schaffen, zukunftsorientierte, auf Dauer erfolgreiche Konsolidierungsprojekte anzu…