Von Ralf Keuper
Beim Thema New Banking gilt es – zumindest unterschwellig – als ausgemacht, dass die innovativsten Lösungen aus den sog. entwickelten Industrieländern kommen, kommen müssen. Dabei hat sich, weitgehend unbemerkt von der öffentlichen Diskussion in der sog. 1. Welt, Afrika zum Hidden Champion des New Banking entwickelt, wie nicht nur der Beitrag Africa’s Tech Edge nahelegt. Während in den USA, Europa und auch Asien (mit einigen Ausnahmen wie Großbritannien, Skandinavien, Kanda und China) die Mobile Payments Landschaft an Unübersichtlichkeit eher noch gewinnt, als verliert, ist man in Kenia mit M‑Pesa mindestens einen Schritt weiter.
Im Vergleich mit Afrika sehen die USA, was die Verbreitung und Akzeptanz mobiler Bezahlverfahren angeht, entwicklungsbedürftig aus:
Compared with Africa’s mobile revolution, digital finance innovation in the U.S. doesn’t seam all that innovative.
Ähnliche Eindrücke schilderte Killian Fox bereits vor drei Jahren in Africa’s mobile economic revolution.
Weiterer Vorteil für die Verbreitung digitaler und sozialer Innovationen im Banking in Afrika ist die Meisterschaft zur Improvisation, die viele Entwickler, Techniker, Geschäftsleute und Anwender beherrschen, wie es in The Atlantic heisst:
.. Saharan Africa deploy clever work-arounds to make ends-meet, and to keep the informal economy humming.
Kurzum: Mangel macht (auch) erfinderisch. Die Tatsache, dass die afrikanischen Länder in ihrer Mehrzahl über kein so gut ausgebautes und reguliertes…