Von Ralf Keuper

Mit sei­ner Unter­neh­mens­bio­gra­fie Adler und Kra­nich schließt Lutz Budrass eine (Gedächtnis)Lücke; denn bis­her wur­de die­ser Zeit­raum aus­ge­spart, wohl auch, um das Bild der Luft­han­sa, das sich nach dem 2. Welt­krieg in den Köp­fen fest­ge­setzt hat­te, nicht zu beschädigen.

In der Ein­lei­tung schreibt Budrass, einer der bes­ten Ken­ner der Luft­fahrt­ge­schich­te hierzulande:

Adler und Kra­nich ist die ers­te Geschich­te der Deut­schen Luft­han­sa AG von 1926 bis 1955. Wäh­rend ande­re Dar­stel­lun­gen ent­we­der nur Aus­schnit­te der Geschich­te der ers­ten Luft­han­sa oder – sel­te­ner – der zwei­ten prä­sen­tie­ren, wird mit die­sem Buch eine his­to­ri­sche Brü­cke geschla­gen. Erzählt wird die Geschich­te der Luft­han­sa von der Grün­dung 1926 bis zum ers­ten Flug nach dem Zwei­ten Welt­krieg 1955. Das Buch ist damit auch eine Erklä­rung des abge­sag­ten Jubi­lä­ums 2001. Denn es wird gezeigt, dass die für ein deut­sches Groß­un­ter­neh­men mitt­ler­wei­le ein­zig­ar­ti­ge Ver­drän­gung der natio­nal­so­zia­lis­ti­schen Ver­gan­gen­heit schon bei der Grün­dung der zwei­ten Luft­han­sa in der jun­gen Bun­des­re­pu­blik pro­gram­miert war. Die Luft­han­sa wur­de teils bis in den 1960er Jah­re hin­ein von Män­ner – Ban­kiers, aber vor allem Regie­rungs­be­am­ten – beherrscht, die sie 1926 gegrün­det hat­ten und auch nach dem Zwei­ten Welt­krieg nicht von ihrem Pfad…