Von Ralf Keuper

Kaum ein Buch hat die Dis­kus­si­on über die Zukunft der Mensch­heit so stark beein­flusst wie das 1972 erschie­ne­ne Die Gren­zen des Wachs­tums – Bericht des Club of Rome zur Lage der Mensch­heit von Den­nis Meadows.

Den theo­re­ti­schen Aus­gangs­punkt bil­det die Metho­de der Sys­tems Dyna­mics, die zu jener Zeit bereits am MIT ein­ge­setzt wur­de, um das Ver­hal­ten kom­ple­xer Sys­te­me zu ver­ste­hen. Das Modell beruht dabei auf der Annah­me des expon­ten­ti­el­len Wachstums.

An die­sem Punkt ste­hen wir nach wie vor.

Die auf­ge­wor­fe­nen Fra­gen arbei­tet Mea­dows auf den nächs­ten 150 Sei­ten ab.

Im dem Kapi­tel “Sich nicht gene­rie­ren­de Roh­stof­fe” geht Mea­dows dann näher auf die natür­li­chen Gren­zen des (expo­nen­ti­el­len) Wachs­tums ein, die auch durch den Ein­satz moderns­ter Tech­no­lo­gie nur hin­aus­ge­scho­ben wer­den kön­nen, wie er am Bei­spiel der Nah­rungs­mit­tel­pro­duk­ti­on ver­deut­lich, die durch die Fak­to­ren Land­flä­che und Frisch­was­ser begrenzt ist.

Das Wachs­tum läuft nach der Logik des Welt­mo­dells auf ein Opti­mum zu, um danach abzu­fal­len. Die Über­las­tung der Absorp­ti­ons­fä­hig­keit der Umwelt für Schad­stof­fe, steil anstei­gen­de Ster­be­ra­ten, bei gleich­zei­ti­ger Ver­dopp­lung der Roh­stoff­men­ge und Ver­brauch der Roh­stoff­vor­rä­te schei­nen unaus­weich­lich. Jedoch ist die Ent­wick­lung nicht alternativlos.

Es fällt auf, dass Mea­dows bei allem Glau­ben an den Erfin­dungs­reich­tum der Men­schen, die­sen vor­wie­gend auf das Ver­hal­ten der Men­schen bezieht und kaum auf tech­no­lo­gi­sche Innovationen.
Den Königs­weg erkennt Mea­dows daher in einer frei­wil­li­gen Wachs­tums­be­schrän­kung oder anders aus­ge­drückt: ein Wachs­tum im Sta­di­um des Gleichgewichts.

Zuerst erschie­nen auf Econ­lit­te­ra