Von Ralf Keuper

Den Zah­lungs­ver­kehr als Mas­sen­me­di­um auf­zu­fas­sen, ist ange­sichts der zuneh­men­den Digi­ta­li­sie­rung fast schon zwin­gend. Zuge­spitzt for­mu­liert geht es beim Zah­lungs­ver­kehr um die Infor­ma­ti­ons­über­mitt­lung, ähn­lich wie bei den “klas­si­schen” Mas­sen­me­di­en wie Zei­tun­gen, Rund­funk, Tele­fon, Fern­se­hen und Inter­net. Par­al­le­len exis­tie­ren auch zur Ener­gie­wirt­schaft und zum Trans­port- und Postwesen.

Für den Medi­en­theo­re­ti­ker Mar­shall McLuhan sind die Medi­en mit der Fähig­keit aus­ge­stat­tet, sich selbst zu reproduzieren:

Wenn die gestal­ten­de Kraft bei den Medi­en die Medi­en selbst sind, so ergibt sich dar­aus eine Viel­zahl von Fra­ge­kom­ple­xen, die hier nur ange­rührt wer­den kön­nen, obwohl sie Bän­de fül­len müss­ten. Tech­ni­sche Medi­en sind näm­lich Erzeug­nis­se oder Roh­stof­fe genau­so, wie Koh­le, Baum­wol­le oder Erd­öl sind. (in: Die magi­schen Kanä­le. Under­stan­ding Media)

Infor­ma­tio­nen als “der” Roh­stoff einer Öko­no­mie und Gesell­schaft, deren (rei­bungs­lo­ses) Funk­tio­nie­ren in wach­sen­dem Aus­maß von der Digi­ta­li­sie­rung abhängt. In sei­nem Buch A Nati­on Trans­for­med by Infor­ma­ti­on betont der renom­mier­te Wirt­schafts­his­to­ri­ker Alfred Chand­ler die Bedeu­tung der Infor­ma­ti­ons­über­mitt­lung für das Zusam­men­wach­sen der USA. Weg­wei­send war für ihn der Post Office Act aus dem Jahr 1792, der zur Errichtu…

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