Von Ralf Keuper
Umwälzende Innovationen benötigen heutzutage im Vergleich zu früher häufig nur noch wenige Jahre, um sich am Markt durchzusetzen. Beispielhaft dafür sind YouTube und Facebook. Langfristige Strategien mit einem Planungshorizont von mehreren Jahren sind in einem turbulenten Marktumfeld, wie in der Plattformökonomie, unbrauchbar.
Die Betriebswirtschaftslehre, und hier insbesondere die Disziplin des Strategischen Managements, ist gezwungen, auf diesen Wandel zu reagieren. In dem Beitrag Echtzeit-Management statt Wöhe-BWL in der FAZ vom 6.06.17 beschreiben Thomas Hutzschenreuter, Torsten Wulf und Dodo zu Knyphausen-Aufseß die Anforderungen, welche die Digitalisierung an das Strategische Management stellt.
Kennzeichnend für die neue Zeit sei die Möglichkeit der sog. Losgröße 1 bzw. der Mass Customization, d.h. die Fähigkeit individuelle Produkte zu vertretbaren Kosten herzustellen. Auf der anderen Seite sorge die rasche Skalierung von Geschäftsmodellen für deutliche kürzere Diffusionszeiten. Trotz der Vereinheitlichungstendenzen, die mit der Digitalisierung einhergehen, bleibe das Strategische Management eine individuelle Angelegenheit, die Raum für Differenzierung lässt. Standards oder allgemeine Regeln ließen sich kaum bis gar nicht formulieren. Von besonderer Bedeutung sind die Daten und deren ökonomische Nutzung. Dabei handele es sich um Strategisches Management in Echtzeit. Die knifflige Aufgabe für die Zukunft laute daher, wie es gelingt, den Widerspruch zwischen Strategie (langfristig) und Echtzeit (kurzfristig) zu lösen.
Würdigung
Die Autoren liegen mit ihrer Diagnose richtig. Die Digitalisierung und, was genau so wichtig ist, der Medienwandel, der uns in eine New Banking: Das (unterschätzte) Potenzial des Personal Finance Management (PFM) #2 Von Ralf Keuper Häufig noch wird das Denken (nicht nur)…