Von Ralf Keuper
Bislang von offizieller Stelle unbestätigte Meldungen, wonach einige Anteilseigner der Schufa ihre Anteile an einen US-Finanzinvestor verkaufen wollen, stiften derzeit etwas Verwirrung. Bei den verkaufswilligen Eignern soll es sich um die Deutsche Bank und die Commerzbank handeln[1]Gerüchte um Schufa-Verkauf. In den deutschen Medien werden derweil Krisenszenarien entworfen. Die Daten der deutschen Bürger:innen dürften auf keinen Fall in die Hände ausländischer Finanzinvestoren gelangen.
Wie stellt sich die Lage bei nüchterner Betrachtung dar?
Eine Frage, die bis jetzt nicht gestellt wurde, ist die, wie hoch überhaupt der Anteil der Commerzbank und der Deutschen Bank an der Schufa ist.
Zunächst ein Blick auf die Anteilseignerstruktur der Schufa Holding AG.
Den größten Anteil halten mit 34,7 Prozent die Kreditbanken, gefolgt von den Sparkassen mit 26,4 Prozent und den Privatbanken mit 17,9 Prozent. Selbst wenn die Deutsche Bank und Commerzbank ihre Anteile komplett verkaufen würden, befänden wir uns weit unter 50 Prozent. Da aus den öffentlich zugänglichen Informationen nicht hervorgeht, ob die Deutsche Bank und Commerzbank zum Kreis der Privatbanken oder Kreditbanken gezählt werden, kann man hier nur schätzen. Der gemeinsame Anteil dürfte zwischen 10 und 15, maximal 20 Prozent liegen. Es ist davon auszugehen, dass die anderen Anteilseigner ein Mitsprache- und Vo…
References
↑1 | Gerüchte um Schufa-Verkauf |
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