Von Ralf Keuper
T‑Mobile USA sorgt in letz­ter Zeit ver­stärkt für Schlag­zei­len. Aktu­ell rich­tet sich die Auf­merk­sam­keit der Medi­en auf die Ankün­di­gung von T‑Mobile, ab Febru­ar ein Dienst­leis­tungs­an­ge­bot zu plat­zie­ren, das vor­nehm­lich die 68 Mil­lio­nen Ame­ri­ka­ner im Visier hat, die über kein Bank­kon­to verfügen. 
Mit­tels Pre-Paid Cards sol­len auch Per­so­nen in den Genuss von Bank­dienst­leis­tun­gen kom­men, die von den eta­blier­ten Ban­ken gemie­den werden. 
Das Ange­bot wirbt damit, dass den Kun­den kei­ne Gebüh­ren für den Bar­geld­be­zug an aus­län­di­schen Geld­au­to­ma­ten und 42.000 Auto­ma­ten in den USA berech­net wer­den. Geld­ein­zah­lun­gen sind für T‑Mobile – Kun­den gebüh­ren­frei, wenn sie in einem der T‑Mobile Shops vor­ge­nom­men wer­den, was neben­bei die Mög­lich­keit bie­tet, mit den Kun­den häu­fi­ger ins Gespräch zu kommen. 
Die im Ange­bot ent­hal­te­ne “Mobi­le Money App” bil­det die wich­tigs­ten Funk­tio­nen eines Kon­tos ab. Her­aus­ge­ber der an die App gekop­pel­ten Debit­kar­te ist VISA. Ban­corp sorgt für die   buchungs­tech­ni­sche Abwick­lung der Finanz-Transaktionen. 
Mit der App kön­nen der Kon­to­stand abge­fragt, in Geschäf­ten direkt bezahlt sowie Rech­nun­gen an Fir­men und Behör­den begli­chen wer­den. (Gehalts-) Schecks las­sen sich mit der App eben­falls ein­le­sen. Ein wei­te­rer Vor­teil für die Ziel­grup­pe ist, dass Arbeit­ge­ber und Behör­den das Geld auf das Mobi­le Money – Kon­to über­wei­sen können. 
Damit tritt T‑Mobile USA in die Fuß­stap­fen von Green­Dot und Wal Mart/​American Express mit ihrem Blue­bird Account. Eigent­li­cher “Vater” des Gedan­kens ist M‑Pesa aus Kenia. 
Als Grund für den Schritt von T‑Mobile wird u.a. genannt, dass T‑Mobile damit ver­sucht, den lukra­ti­ven Markt mit Mobi­le Pay­ments nicht völ­lig der Kon­kur­renz aus Ban­ken und Start­ups zu überlassen. 
Eini­ge Kom­men­ta­to­ren sehen in dem Ange­bot von T‑Mobile kei­nen Grund zur Sor­ge, da es sich ohne­hin “nur” um Kun­den han­de­le, die nicht kre­dit­wür­dig sei­en. Die­ser Schluss ist aus betriebs­wirt­schaft­li­cher Per­spek­ti­ve vor­ei­lig und kurz­sich­tig, ganz abge­se­hen von ande­ren Argu­men­ten, die man dage­gen vor­brin­gen könnte.
Eher ist dar­in ein wei­te­rer Schritt auf dem Weg zum Bank­less Ban­king zu sehen. Wer glaubt, es hier nur mit einem Rand­phä­no­men zu tun zu haben, wird irgend­wann über­rascht fest­stel­len, dass dies nur der Anfang der Eman­zi­pa­ti­on der Kun­den von ihrer Haus­bank war. Wenn sich erst eimal die Über­zeu­gung gebil­det hat, dass es auch ohne die her­kömm­li­che Bank geht, dann lässt der Tor­na­do nicht mehr lan­ge auf sich war­ten. Die Fin-Tech Start­ups, die bereits jetzt schon für eine erheb­li­che Dis­in­ter­me­dia­ti­on im Ban­king gesorgt haben, sind hier nur Vorboten. 

Wei­te­re Informationen/​Quellen:

T‑Mobile USA macht in Bankgeschäften

(Bank­less) Ban­king im Jahr 2030

Bank­less Ban­king mit Kab­ba­ge, Xend­pay, Kan­tox und Ezbob

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert