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Bank­kre­dit­ra­tings sind ent­schei­dend für die Bewer­tung der finan­zi­el­len Gesund­heit einer Bank und beein­flus­sen Kre­dit­kos­ten sowie die Sta­bi­li­tät des Finanz­sys­tems. Die Vor­her­sa­ge die­ser Ratings, ins­be­son­de­re in Zei­ten finan­zi­el­ler Insta­bi­li­tät, ist von gro­ßer Bedeu­tung, wie der Bank­rott der Sili­con Val­ley Bank im Jahr 2023 zeig­te. Graph-Neu­ro­na­le Net­ze (GNNs) sind viel­ver­spre­chend für die Finanz­ri­si­ko­pro­gno­se, ste­hen jedoch vor Her­aus­for­de­run­gen, da Inter­ban­ken­be­zie­hun­gen oft ver­trau­lich sind und die Homo­phi­lie in abge­lei­te­ten Netz­wer­ken gering ist.

Um die­se Pro­ble­me zu adres­sie­ren, stel­len Junyi Liu und Stan­ley Kok in ihrer Arbeit das Hete­ro­ge­neous Topo­lo­gi­cal Graph Neu­ral Net­work (HTGNN) vor. Die­ses Modell kom­bi­niert zwei Arten von Netzwerken:

  1. Ein Inter­ban­ken-Kre­dit­netz­werk: Die­ses wird mit­hil­fe der Mini­mum-Den­si­ty-Metho­de (MDM) aus öffent­lich ver­füg­ba­ren Bank­bi­lanz­da­ten abge­lei­tet. MDM mini­miert die Anzahl der Ver­bin­dun­gen, die zur Ver­tei­lung eines bestimm­ten Kre­dit­vo­lu­mens auf dem Inter­ban­ken­markt erfor­der­lich sind, basie­rend auf der Annah­me, dass Inter­ban­ken­be­zie­hun­gen mit Kos­ten ver­bun­den sind.
  2. Ein Ban­ken­netz­werk, das mit­tels Per­sis­ten­ter Homo­lo­gie (PH) gelernt wird: PH, ein Werk­zeug der Topo­lo­gi­schen Daten­ana­ly­se (TDA), iden­ti­fi­ziert sta­bi­le topo­lo­gi­sche Struk­tu­ren in kom­ple­xen, hoch­di­men­sio­na­len Daten­sät­zen. Im HTGNN wird PH ver­wen­det, um ein Netz­werk aus Finanz­da­ten (z.B. Liqui­di­tät, Ein­kom­men, Ein­la­gen) zu kon­stru­ie­ren, indem die räum­li­chen Bezie­hun­gen zwi­schen Ban­ken als Punk­te in einem hoch­di­men­sio­na­len Raum ana­ly­siert wer­den. Dies ermög­licht die Erfas­sung robus­ter struk­tu­rel­ler Regel­mä­ßig­kei­ten, die in tra­di­tio­nel­len Inter­ban­ken-Netz­wer­ken oft feh­len und zu einer höhe­ren Homo­phi­lie führen.

Das HTGNN-Modell inte­griert die­se bei­den Netz­wer­ke in einem hete­ro­ge­nen GNN, wobei sepa­ra­te Adjazenz‑, Nor­ma­li­sie­rungs- und Gewichts­ma­tri­zen für jeden Kan­ten­typ ver­wen­det wer­den. Die Bei­trä­ge bei­der Netz­wer­ke wer­den durch Hyper­pa­ra­me­ter gewichtet.

Expe­ri­men­te auf einem glo­ba­len Bank­da­ten­satz von 2019 bis 2023 (4548 Ban­ken, 70 Merk­ma­le pro Quar­tal) zei­gen, dass HTGNN bei­de Base­lines – ein Modell, das nur das MDM-Netz­werk (LQM) ver­wen­det, und ein Modell, das nur das PH-Netz­werk (PH) ver­wen­det – kon­sis­tent über­trifft. HTGNN erzielt im Durch­schnitt eine um etwa 2 % höhe­re Genau­ig­keit als die PH-Base­line und etwa 6 % höhe­re Genau­ig­keit als die LQM-Base­line. Die sta­tis­ti­sche Signi­fi­kanz die­ser Ver­bes­se­run­gen wur­de durch gepaar­te t‑Tests bestätigt.

Die Autoren schluss­fol­gern, dass HTGNN eine effek­ti­ve Metho­de zur Vor­her­sa­ge von Bank­kre­dit­ra­tings dar­stellt, indem es die gerin­ge Homo­phi­lie in Inter­ban­ken-Kre­dit­netz­wer­ken adres­siert und robus­te struk­tu­rel­le Infor­ma­tio­nen durch per­sis­ten­te Homo­lo­gie nutzt. Zukünf­ti­ge Arbei­ten könn­ten die Anwen­dung von HTGNN zur Erken­nung von Anste­ckungs­ri­si­ken in Finanz­netz­wer­ken umfassen.