Von Ralf Keuper

Die Kern­ban­ken­sys­te­me, die häu­fig in den 1980er und 1990er Jah­ren ent­wi­ckelt wur­den, kön­nen nur unter gro­ßem Auf­wand erneu­ert wer­den. Die wenigs­ten von ihnen waren modu­lar aus­ge­legt und echt­zeit­fä­hig. Anwen­dun­gen über offe­ne Schnitt­stel­len anzu­bin­den, war nicht vor­ge­se­hen. In der ver­netz­ten Wirt­schaft, in der digi­ta­le Öko­sys­te­me den Ton ange­ben, sind mehr oder weni­ger geschlos­se­ne IT-Sys­te­me ein Hin­der­nis. Nötig ist ein Para­dig­men­wech­sel bei der Kon­zep­ti­on und Ent­wick­lung von Kernbankensystemen.

Die Ban­ken müs­sen erken­nen, dass die digi­ta­le Trans­for­ma­ti­on nicht mit dem Kauf und der Ein­füh­rung einer ein­zi­gen Kern­bank­lö­sung endet. Nach Ansicht von Thougt­works[1]New age core ban­king solu­ti­on – an ana­to­my shift wird sich der Kern der Kern­ban­ken­lö­sun­gen ver­klei­nern. Erreicht wird dies durch eine klei­ne kom­po­nen­ten­ba­sier­te Archi­tek­tur, funk­tio­na­le Gra­nu­la­ri­tät, Inter­ope­ra­bi­li­tät und Inter­na­tio­na­li­tät auf der Grund­la­ge von Cloud-nati­ven Technologien.

Fol­gen­de Merk­ma­le sind für den Para­dig­men­wech­sel charakteristisch:

  • Kon­ti­nu­ier­li­che Bereit­stel­lung – Unter­stüt­zung von Ver­än­de­run­gen, statt auf Lang­le­big­keit und Sta­bi­li­tät zu setzen
  • Auto­no­me, Cloud-nati­ve Kom­po­nen­ten mit klar defi­nier­ten Gren­zen – ent­wi­ckelt, um bei Bedarf mit den Anfor­de­run­gen der Bank mit­zu­wach­sen und zu skalieren
  • Micro­ser­vices- und API-Archi­tek­tur – um eine schnel­le­re Inte­gra­ti­on zu ermög­lich…