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Von Ralf Keuper
Es war schon ein kleiner Paukenschlag, als die Bafin sich im vergangenen Jahr gezwungen sah, den Banken in einem Rundschreiben in Sachen Open Banking die Leviten zu lesen[1]BaFin-Einschätzung zu PSD2-Schnittstellen – FinTechs jubilieren, Banken lecken ihre Wunden. Bemängelt wurde darin, dass die PSD2-Schnittstellen der Banken nicht im vollen Umfang die gesetzlichen Vorgaben erfüllen und die dreimonatige Testphase nicht eingehalten werde. Kurzum: Die Mehrzahl der Banken nahm das Thema PSD2 und Open Banking zu dem Zeitpunkt nicht allzu ernst.
Dabei waren die Banken hierzulande die Vorreiter des Open Banking, als sie in den 1990er Jahren den HBCI-Standard einführten[2]HBCI: Die erste wirkliche API-Initiative im Banking. Danach ist in dieser Richtung nicht mehr viel passiert – im Gegenteil, die Banken haben sich in einer Art Wagenburg-Mentalität verschanzt. Seitdem geben andere, insbesondere Fintech-Startups, den Takt vor.
In Asien geht nun die Sorge um, der Kontinent könnte denselben Fehler wie Europa begehen[3]Open API failure in Europe a warning for Asia. Nur die Hälfte aller Banken in Europa nehmen die Verbindungsanfragen der Third Party Provider entgegen. 39% der Banken haben keine funktionsfähigen APIs.
Weitere Schwachstellen:
- 38% of bank APIs don’t meet E.U. or U.K. regulatory standards
- 58% of integrations take more than 10 days
- 43% of banks don’t support automated registrations to access the relevant APIs
- 46% of banks don’t allow TPPs to test scenarios with the data to be used in consumer apps
- 37% of banks’ sandbox environments do not resemble their live ones
- 22% of APIs come with faulty documentation
- And a final whopper: 28% of APIs had downtimes during the integration.
Verständlich, dass man sich in Asien diese Erfahrungen ersparen möchte.
So hat Europa, einstmals Pionier des Open Banking, den Anschluss verloren.
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