Von Ralf Keuper

Nicht immer führt der direk­te Weg zum Ziel. Häu­fig sind Umwe­ge nötig; auch des­halb, da sich Neben­ef­fek­te ein­stel­len, die die Plä­ne ver­ei­teln kön­nen. Wer also sicher zum Ziel gelan­gen will, soll­te die Kunst des Umwegs, den indi­rek­ten Ansatz beherr­schen. Das gilt vor allem bei wich­ti­gen Unternehmensentscheidungen.

Indi­rek­te Ansät­ze”, so John Kay in sei­nem Buch Obli­qui­ty. Die Kunst des Umwegs, oder wie man am bes­ten sein Ziel erreicht, “berück­sich­ti­gen, dass kom­ple­xe Absich­ten oft unge­nau defi­niert sind und zahl­rei­che Ele­men­te beinhal­ten, die nicht oder nicht klar ersicht­lich mit­ein­an­der kom­pa­ti­bel sind … Die Inter­ak­tio­nen sind aus­ge­spro­chen kom­plex und unbe­stimmt. An Resul­ta­ten sind in der Regel zahl­rei­che Men­schen betei­ligt, von denen kei­ner in allen Ein­zel­hei­ten sagen kann, wie es genau zustan­de kommt. Auf die­se Wei­se wur­de auch die Kathe­dra­le Not­re Dame de Paris erbaut – durch vie­le Betei­lig­te über meh­re­re Jahr­hun­der­te hin­weg. … Hoch­kom­ple­xe Sys­te­me ent­ste­hen, ohne dass sie jemand voll­stän­dig über­blickt. Gute Ent­schei­der schöp­fen aus vie­len Quel­len und sehen in der Kon­ti­nui­tät weni­ger eine Tugend als viel­mehr ein Zei­chen von Hals­star­rig­keit oder ideo­lo­gi­sche Scheu­klap­pen. Wirt­schaft­li­che Ver­nunft defi­niert sich n…