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Von Ralf Keuper
Die Medien haben derzeit keinen leichten Stand. Von vielen Seiten schlägt ihnen Skepsis bis Ablehnung entgegen – und das nicht nur aus den Reihen der Wutbürger, die schnell mit dem Wort von der “Lügenpresse” zur Hand sind. Nein, auch andere vermissen die Vielfalt in den Medien. Über die Jahre hat sich hier eine Einheitssicht, ein Einheitsstil entwickelt, der wenig Raum für kreative Abweichung lässt. Der ehemalige Chefredakteur der Frankfurter Rundschau, Wolfgang Storz, dürfte mit seiner Einschätzung weitgehend richtig liegen, dass der Journalismus seine Kritiker und Gegner selbst produziert.
Dabei sah es unmittelbar nach der Finanzkrise noch so aus, als hätte man in den Redaktionen die Lehren aus dem eigenen Herdenverhalten gezogen. Im Jahr 2010 übte Marc Brost in der Zeit in Wir waren zu feige Selbstkritik. Dazu bestand auch reichlich Anlass, wie u.a. die Studie Wirtschaftsjournalismus in der Krise – zum massenmedialen Umgang mit Finanzmarktpolitik thematisierte.
Darin kamen die Autoren u.a. zu dem Ergebnis:
Der Wirtschafts- und in diesem Fall Finanz- und Finanzmarktjournalismus hat sich meist intensiv um die Perspektive der Anbieter und Anleger/Nachfrager gekümmert: Es wurden Produkte, Unternehmen und das Börsen-Geschehen dargestellt und analysiert; innerhalb dieser Perspektive gab und gibt es übrigens noch einmal eine Verengung, da Renditen, Marktchancen und Investitionen eine Rolle spielen, jedoch nicht soziale u…